Weiße Fahne zum Goldenen Jubiläum

Vor 50 Jahren schloss der erste Handelsschul-Jahrgang die Schule in Bezau ab.
Bezau Im September 1972 begann im Bregenzerwald eine neue Schulära: In der damals privaten Handelsschule begann der Unterricht und 1975 schlossen die ersten 26 Schülerinnen und Schüler die kaufmännische Ausbildung ab – ein Markstein für die Bildungsgeschichte der Region zwischen Alberschwende und Warth und zwischen Sulzberg und Damüls.

Angebot breit gefächert
Die private Handelsschule wurde zehn Jahren später verbundlicht und das eröffnete die Chance, sich zu einer Bildungseinrichtung zu entwickeln, die auch andere Zweige anbietet. Aus der Handelsschule Bezau wurde die Bundeslehranstalt (BLA), später die Bezauer Wirtschaftsschulen (BWS). Ab 1987 gab es die Tourismusfachschule, zehn Jahre später in die Hotelfachschule umgewandelt, und 1996 wurde der nächste Meilenstein gesetzt: Neben der Handelsschule wurde die Handelsakademie installiert, an der 2001 die ersten Schülerinnen und Schüler maturierten.

In hohem Maße anpassungsfähig
Die Handelsschule wurde 2016 zur Werkraumschule entwickelt, ein Jahr später ersetzte die Gascht die Hotelfachschule. 2005 wurde die Höhere Lehranstalt für Tourismus (HLT) installiert, an der 2010 die ersten Reifeprüfungen abgelegt wurden.

„Wir haben uns seit der Gründung der Schule vor über 50 Jahren neuen Erfordernissen immer wieder erfolgreich angepasst und neue Ausbildungsmodelle entwickelt. Zugleich waren wir bemüht, eine Schule für die ganze Region – und auch darüber hinaus – zu sein“, umreißt Direktor Mario Hammerer Zielsetzung und Anspruch der Schule.

Stolz auf eine Vorzeigeklasse
50 Jahre nach der ersten Handelsschul-Abschlussklasse feierte dieser Tage der 25. Absolventenjahrgang der Handelsakademie im stimmungsvollen Ambiente des Schetteregger Hofs sein Matura-Valet, bei dem Dirirektor Mario Hammerer und Klassenvorstand Barbara Eschrich einer echten Vorzeigeklasse die Reifezeugnisse samt zusätzlichen Diplomen überreichen konnten: Von den zwölf Schülerinnen und sieben Schülern maturierten acht (Bernhard Huber, Rosalie Eberle, Elena Manser, Dorothea Reischle, Emely Salzgeber, Lea Frahm, Daniela Huber und Elias Gmeiner) mit ausgezeichnetem Erfolg, vier (Katharina Heim, Christine Bilgerie, Edith Eberle und Anna Lena Fetz) schafften einen guten Erfolg und nachdem auch der Rest der Klasse alle Prüfungen positiv absolvierte, durfte die weiße Fahne gehisst werden – von 19 erfolgreichen Schülerinnen und Schülern aus 14 Gemeinden.

Reise durch die Schulzeit
Klassenvorstand Barbara Eschrich nahm „ihre“ Klasse noch einmal mit auf die Reise durch fünf unvergessliche Jahre, die mit dem „Kennenlernen wegen Corona via Internet“ begannen, über unzählige Episoden samt der fürsorglichen Begleitung durch „Oma Eschrich“ in den Schetteregger Gastgarten zur Zeugnisverleihung führte. Zusammenhalt, gemeinsames Lernen und gegenseitige Unterstützung habe den Weg dazu geebnet.

In die gleiche Kerbe schlug Mario Hammerer, der sich auf Ludwig Wittgenstein bezog und den Absolventinnen und Absolventen Gedanken des großen den Philosophen mit auf den weiteren Lebensweg gab. Für den Schulleiter war vor allem die „soziale Herzlichkeit bei der Unterstützung von kämpfenden Klassenkameraden beispielgebend und ein Baustein des Erfolgs, zu dem auch die Eltern und der engagierte Lehrkörper – allen voran KV Eschrich und die Klassenoma – beigetragen haben. „Es war ein konstruktives Miteinander, ihr habt einen super Job gemacht!“

Fynn Steurer beschloss den offiziellen Teil der Feier: „Auch wenn wir jetzt in ganz unterschiedliche Richtungen aufbrechen – ein Augenblick verbindet uns für immer: dieser hier.“ STP