Nachruf auf Kurt Riedmann: Mit Leidenschaft für den Sport und seine Gemeinde

VN / 22.07.2025 • 14:05 Uhr
Kurt Riedmann verstarb am 19. Juni 2025.
Kurt Riedmann verstarb am 19. Juni 2025.Simone Engel

Abschied von einem Macher: „Moschtar‘s Kurt“ hat Lustenau nachhaltig geprägt.

Von Simone Engel

Lustenau 1934 erblickte Kurt als erstes Kind von Rosa und Johann Riedmann das Licht der Welt. Den Hausnamen „Moschtar“ erlangte die Familie dadurch, dass sie in der Mosterei Müller in der Kapellenstraße wohnhaft waren. Seine Kindheit war von den Entbehrungen des Krieges geprägt. In dieser Zeit wurden seine Schwestern Herta und Isolde geboren.

Kurt besuchte nach der Pflichtschule die Handelsschule, wo er sein fundiertes kaufmännisches Wissen erlangte. Seine berufliche Laufbahn führte ihn zuerst zur Austria Versicherung, in den Nähereibetrieb seiner Eltern und schlussendlich in eine selbstständige Handelsagentur, die er bis zu seiner Pensionierung 1994 mit beispielhaftem Einsatz zu höchstem Ansehen führte.

Nachruf auf Kurt Riedmann: Mit Leidenschaft für den Sport und seine Gemeinde: Kurt Riedmann im Gespräch mit seinem politischen Mentor Bürgermeister Robert Bösch.
Kurt Riedmann im Gespräch mit seinem politischen Mentor Bürgermeister Robert Bösch.

Beruflich, politisch und in Sachen Sport konnte Kurt immer seine Stärken ausspielen. 25 Jahre lang war er Mitglied der Gemeindevertretung, davon 20 Jahre als Gemeinderat und fast neun Jahre als Vizebürgermeister.

Als Bürgermeister Robert Bösch ihm 1970 die Verantwortung für die Sportagenden übertrug, war das ein Glücksfall für Lustenau.

Nachruf auf Kurt Riedmann: Mit Leidenschaft für den Sport und seine Gemeinde: Kurt und seine Frau Marlene durften auf 61 gemeinsame Jahre zurückblicken.
Kurt und seine Frau Marlene durften auf 61 gemeinsame Jahre zurückblicken.

In den zwei Jahrzehnten, in denen er als Sportgemeinderat wirkte, verwandelte sich die Sportlandschaft seiner Heimatgemeinde grundlegend. Die unter seiner Initiative gebaute Rheinhalle ist seither Treffpunkt für Generationen. Auch das Parkbad wurde unter Kurts Ägide modernisiert. Er sorgte für neue Tennisplätze, für bessere Trainingsmöglichkeiten, für Turnhallen bei den Schulen. Und er war dabei nicht einfach nur Planer – er war Möglichmacher. Nicht umsonst wurde Kurt von den Vereinen, von der Gemeinde und auch vom Land geehrt.

Nachruf auf Kurt Riedmann: Mit Leidenschaft für den Sport und seine Gemeinde: Kurt besaß die Gabe die richtigen Worte zu finden, ob bei politischen Reden oder wie auf dem Bild bei der Hochzeit seines Sohnes Rainer.
Kurt besaß die Gabe die richtigen Worte zu finden, ob bei politischen Reden oder wie auf dem Bild bei der Hochzeit seines Sohnes Rainer.

Nach seiner politischen Laufbahn führte er den EHC Lustenau als Präsident in ruhigere Fahrwasser. Sein Herz schlug leidenschaftlich für den Sport – und für die Menschen, die ihn betrieben. Schon als aktiver Fußballer prägte er den FC Lustenau, später als Trainer, Mentor und Förderer.

So ist auch nicht verwunderlich, dass Kurt auf dem FC-Platz seine Marlene kennenlernte, war sie doch ein begeisterter Fan. 61 Jahre waren die beiden glücklich beisammen und ermöglichten ihren Kindern Markus, Rainer und Bettina eine wunderbare Kindheit. Das Feriendomizil im spanischen Mont-roig-Bahia war 20 Jahre lang Anlaufstelle unvergessener Sommerferien mit Familie und Freunden.

Nachruf auf Kurt Riedmann: Mit Leidenschaft für den Sport und seine Gemeinde: Kurt Riedmann verstarb am 19. Juni 2025.
Kurt Riedmann verstarb am 19. Juni 2025.

Seinen Enkeln war Kurt ein großes Vorbild. Ihm hörten sie gerne zu, wenn er Geschichten aus seinem Leben erzählte, und auch der eine oder andere Jass durfte nicht fehlen. Vor gut einem halben Jahr feierte er seinen 90. Geburtstag im Kreise seiner Liebsten mit einem großen Fest.

Doch das Leben meinte es nicht immer nur gut mit Kurt. Bereits mit 49 Jahren überstand er eine Krebserkrankung. Auch im hohen Alter war es ihm leider nicht beschieden, dieser tückischen Krankheit zu entkommen. Doch unter dem Motto „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren“ trotzte Kurt der Krankheit mit aller Kraft. Nach einem Sturz verschlechterte sich sein Gesundheitszustand jedoch zusehends. Am 19. Juli schloss sich der Lebenskreis von „Moschtar‘s Kurt“.