Putzfrau bestahl jahrelang Ärzteehepaar

Rumänin verspielte Geld in Liechtensteiner Casino, dann klaute sie eine Breitling- Armbanduhr.
Feldkirch Die heute 56-Jährige putzte bereits jahrelang bei den Eltern der Opfer. Dann hatte sie eine andere Arbeitsstelle und traf zufällig den Sohn der einstigen Arbeitgeber. Der Mann war inzwischen Arzt und beschäftigte die Frau gerne wieder als Reinigungskraft in seinem Haushalt.
“Sie waren wie eine Familie für mich, ich hatte zu ihnen mehr Kontakt als zu meiner eigenen Tochter”, schluchzt die 56-jährige Rumänin als Angeklagte bei der Verhandlung am Landesgericht Feldkirch. Sie verdient als fleißige Arbeiterin rund 2.300 netto. Doch ihre Spielsucht fraß alles auf. Heute steht sie mit einigen offenen Krediten da. Doch immerhin besitzt sie eine Eigentumswohnung und kann nach wie vor arbeiten. Anfang 2024 bis März 2025 stahl sie bei ihren Putzarbeiten bei dem Ärzteehepaar zumindest eine Breitling-Armbanduhr.
Angebot eingeholt
Die Schweizer Markenuhr war ein Geschenk der Ehefrau an den Hausherrn. Zu seinem 44. Geburtstag. Der Händler und Juwelier, wo die Rumänin die Uhr versetzen wollte, schätzte den Zeitmesser auf 7.610 Euro. Was diese Uhr betrifft, ist die Angeklagte geständig. Was den Rest angeht, nicht. Es fehlen nämlich noch eine Goldkette samt Perlanhänger plus Perlohrringe im Gesamtwert von rund 2.000 Euro. Da dieser Schmuck vor rund acht Jahren verschwand, ist der Vorfall ohnedies verjährt.
Weiters vermisst das Ehepaar rund 2.000 Euro Bargeld und 250 Euro aus der Sparbüchse der Tochter im Teenageralter. Auch eine Armkette fehlt. Die Angeklagte bleibt dabei, dass sie nur die Uhr entwendet habe. Verteidiger Alexander Wirth rät seiner Mandantin zu einer Diversion (außergerichtlicher Tatausgleich). Dafür muss sie die Verantwortung für ein Fehlverhalten übernehmen. Die Diebstähle sind relativ schwer nachzuweisen. Eine vermisste Goldkette tauchte wie durch Wunderhand plötzlich wieder auf, nachdem die Hausherrin die Angestellte nach deren Verbleib fragte. Ob man ein Schmuckstück allenfalls übersehen hat, kann kaum jemand mit Sicherheit sagen.
1000 Euro Geldbuße
Die Angeklagte ist seit drei Jahren spielsüchtig. Ihr Geld verzockte sie regelmäßig im Spielcasino in Liechtenstein. Für den Diebstahl muss sie nun 1.000 Euro Geldbuße zahlen, 250 Euro muss sie dem Teenager wieder in die Sparbüchse zurücklegen. Das Ärzteehepaar verzichtet auf Schadenersatz. Die Rumänin schluchzt. Ihr wird empfohlen, endlich etwas gegen ihre Spielsucht zu unternehmen. Wenn alles bezahlt ist, ist die Sache vom Tisch.