Mit “Erstlingswerk” gleich Sennerin des Jahres

Julia Muxel gewann bei der 32. Käseprämierung in Schwarzenberg die Siegerglocke.
Schwarzenberg Erst im Vorjahr hat sie die Leitung der Bergsennerei Lutzenreute übernommen – und mit ihrem “Erstlingswerk”, dem über neun Monate alten Sennereikäse, hat die Schwarzenbergerin Julia Muxel jetzt bei ihrem “Heimspiel”, der 32. Käseprämierung, gleich die begehrte Glocke als Sennerin des Jahres in der Kategorie Hartkäse abgeholt. Und das auch noch rekordverdächtig souverän als überlegene Kategoriensiegerin: Als einzige schaffte sie die volle Punkteanzahl, als einzige eine goldene Auszeichnung, denn das zweitgereihte Rehmer Sennhus schaffte mit 18,5 Punkten “nur” Silber.

Ein „Wiederholungstäter“
Fast genauso überlegen der Senner in der Kategorie Schnittkäse – und im Gegensatz zu Julia Muxel ein wohlbekannter Sieger: Christoph Schwarzmann mit dem Team der Dorfsennerei Langenegg holte sich in der Kategorie Schnittkäse jung ebenfalls die einzige goldene Auszeichnung für 20 Punkte, auch hier lag Jakob Sieber mit dem Team der Alpenkäse Bregenzerwald einen Punkt, und damit Silber, deutlich zurück.

Christoph Schwarzmann hat damit seine Ausnahmeposition als bester Senner des Landes weiter untermauert: Als 22-Jähriger hatte er vor 17 Jahren seine erste Glocke in Schwarzenberg geholt – damals noch für die Alpe Steris, für die er dann noch eine zweite Siegertrophäe erringen konnte, ehe er in die Sennerei Langenegg wechselte, für die er nun seine sechste Glocke abräumte.

Strenge Jury
Dass in diesen beiden Kategorien jeweils nur einmal Gold vergeben wurde, zeigt auf, dass die internationale Jury heuer besonders streng war, denn auch in den anderen fünf Kategorien hingen diesmal die Trauben hoch. Ein deutlicher Beweis: In der Kategorie Sennereikäse ging der erste Platz mit “nur” 19 Punkten und Silber an die Sennerei Hittisau, für die Mathias Greber, Richard Flatz und Florian Rüf den Preis der Konsumentenjury erringen konnten.

Von 142 eingereichten Käsen – etwas weniger als in den vergangenen Jahren – blieben knapp mehr als 40 Prozent ohne Auszeichnung, andererseits gab es nur neunmal Gold. Einmal für den Kategoriensieger Markus Hartmann von der Sennerei Schnifis (Schnittkäse alt), die Sennerei Andelsbuch (Emmentaler) und Tobias Schweizer von der Alpe Unterdiedams beim alten Alpkäse.

Auf dem Feuerwehrausflug
Ein Sieger – in der Kategorie junger Alpkäse – fehlte bei der Siegerehrung: “D’r Däta ischt uf’m Fürwehrusflug”, verriet sein Sohn Bernhard, als er die Urkunde abholte. Der “sennende Feuerwehrmann” Lukas Greber und seine Familie bewirtschaften die kleine, aber feine Alpe Hinterer Kretzboden, wo 13 Kühe die Milch für den besten jungen Alpkäse lieferten.

In dieser Kategorie war der Kampf um den ersten Platz am knappsten, denn hier wurden gleich viermal die Maximalpunktezahl 20 vergeben. Neben Lukas Greber auch an die Alpe Mitteldiedams (Helmut Feuerstein), Alpe Gamp (Michael Amann) und Alpe Klesenza (Magdalena Butzerin).

Pendant zum erst 13-jährigen Bernhard Greber, der für seine Familie die goldene Auszeichnung abholte: der bald 80-jährige Albrecht Nigsch, der auf der Alpe Heimenwald sennt und für den Alpkäse des Sommers 2024 eine silberne Auszeichnung errang. Dabei ist Albrecht ein “Spätberufener”, der erst vor knapp 15 Jahren als Pensionist z’Alp ging.
Neues Organisationsteam
31 Jahre lang führte die Sennerei Schwarzenberg bzw. deren Nachfolger Alpenkäse Bregenzerwald Regie bei der Käseprämierung, heuer war ein neues Organisationsteam dafür verantwortlich: die Landwirtschaftskammer, die Gemeinde Schwarzenberg, KäseStraße Bregenzerwald, Landjugend Mittelwald und der Alpwirtschaftsverein.STP





