Alpenarte bietet Musiktalenten eine Bühne

Bregenzerwälder Kulturfestival geht mit Familienkonzert heuer auch nach Feldkirch.
Schwarzenberg Kaum sind die letzten Akkorde der Schubertiade in Schwarzenberg verklungen, rüstet die Wäldergemeinde für das nächste Kulturfestival: Vom 9. bis 12. Oktober findet die alpenarte statt, die heuer – zehn Jahre nach den ersten Gründungsgesprächen – ihre Auswärtsspiele fortsetzt. Nach Bregenz im Vorjahr steht nun Feldkirch auf dem Programm, wo am 11. Oktober, 11 Uhr, im Alten Hallenbad ein Familienkonzert stattfindet.
Wie alles begann
Die alpenarte geht auf die Initiative von Hans Metzler und einer kleinen Gruppe engagierter Persönlichkeiten zurück. Erste Gespräche wurden 2015 von Altbürgermeister Jakob Franz Greber – später bis Anfang 2025 Obmann der Freunde der alpenarte – und dem früheren Landtagsvizepräsidenten Günter Lampert organisiert. Dabei waren auch Hans-Peter Metzler aus Hittisau, der damalige Bürgermeister Markus Flatz, die Tourismusleiterin Beate Kopf sowie der künstlerische Leiter des Festivals “Next Generation” in Bad Ragaz, Drazen Domjanic.

Eigenes Profil entwickelt
“Wir sind mit dem Anspruch angetreten”, so Hans Metzler, “ein eigenes Profil zu entwickeln, Talente zu erkennen und zu fördern, sie auf dem Weg zu einer Musikkarriere ein Stück weit zu begleiten. Dabei wollten wir nie die Schubertiade kopieren oder gar konkurrieren, aber sehr wohl die Strahlkraft dieses Festivals von Weltruf und die Möglichkeiten des wunderbaren Saals nutzen.”

Dabei wolle man den jungen Talenten ein prägendes Erlebnis bieten, denn was gebe es Schöneres für eine junge Musikerin oder einen jungen Musiker, als auf einer Bühne zu stehen, auf der Tage oder Wochen zuvor Weltstars von einem internationalen Publikum bejubelt wurden? Motivation schöpft der Nachwuchs auch aus der Tatsache, dass es ehemalige alpenarte-Künstlerinnen und -Künstler geschafft haben und heute Engagements in Dresden, Wien oder Bayreuth haben.
Auch Schuljugend abholen
Aus kleinen Anfängen – in den ersten Jahren wurden junge Künstlerinnen und Künstler nach Schwarzenberg eingeladen, um gemeinsam Musik zu erleben, in Workshops Neues zu entwickeln und Konzerte zu geben – hat sich ein Festival entwickelt, das heute von einem Verein mit aktuell fast 150 Mitgliedern unterstützt wird. Ehrenamtlicher Einsatz vieler, die Gemeinde, Förderung des Landes und die Sponsoren sichern das Budget für ein ambitioniertes Programm, das weit über die Organisation von Konzerten hinausgeht.

“Wir gehen mit der alpenarte auch raus aus der Region. Wir organisieren Schulbesuche durch Künstlerinnen und Künstler und sprechen in sieben Gemeinden von Schwarzenberg bis Dornbirn und Feldkirch in neun Schulen insgesamt rund 700 Schülerinnen und Schüler zwischen sechs und 18 Jahren und dazu etwa 600 Kinder aus dem Bregenzerwald an”, zitiert Metzler aus dem Programmheft.
Matthias Honeck, im dritten Jahr alpenarte-Intendant, sieht im Festival “einen liebgewonnenen Ort der Begegnung, der einmal mehr mit besonderen Konzertformaten, mit den Pre-Concerts, der Ausstellung im Foyer, mit kulinarischen Genüssen zwischendurch und mit viel Raum für persönliche Gespräche – auf der Bühne und im Foyer geschaffen wird.”
Vier Tage Musik & Begegnung
Die alpenarte beginnt am Donnerstag, 9. Oktober, mit Schulbesuchen. Am Freitag stehen Schulkonzerte und das Eröffnungskonzert “I dr Stuba” auf dem Programm. Am Samstag folgen das Familienkonzert in Feldkirch sowie das Grand Concert im Saal. Am Sonntagnachmittag das Schlusskonzert. Dazu gibt es die Ausstellung Elena Schertler (“Kontraste – ein Spiel der Gegensätze”) und einen Talk mit Thomas Hirtenfelder (“Verstehen Sie Kunst?”). STP