Neues Igelquartier in Lochau

VN / 13.10.2025 • 12:48 Uhr
Adele Dornig am Eingang der neuen Igelstation in Lochau
Adele Dornig am Eingang der neuen Igelstation in Lochau.Christian Fetz

Igelfreunde Leiblachtal haben eine neue Adresse.

Lochau Nachdem die Igelstation in Hörbranz beim Salvatorkolleg wegen der Hochwasserschutzbauten am Ruggbach weichen musste, darf sich Adele Dornig über ein neues Igelquartier freuen. Nach einem Jahr der intensiven Suche im Bodenseeraum konnte Dornig mit ihrem Verein “Igelfreunde Leibachtal” mit Sitz in Hörbranz endlich wieder ein fixes Gebäude mit Platz für die Vierbeiner beziehen. Mit Unterstützung der Gemeinde Lochau wurde in der Lindauerstraße 17 in Lochau, bei der Unterführung zum Schwarzbad, ein geeigneter Platz gefunden, der schon teilweise für die Igel adaptiert wurde. Noch sind einige weitere Umbauten und Einrichtungsveränderungen notwendig, aber die Igel und ihre “Igelmama” Adele fühlen sich jetzt schon wohl.

Adele Dornig mit einem Weißbauchigel
Adele Dornig mit einem Weißbauchigel.

Ihre Zeit und ihr Engagement hat Adele Dornig ganz den stacheligen Tieren gewidmet. “Die Igel sind gefährdet und brauchen unsere Achtsamkeit, Unterstützung und vielmals auch unsere Hilfe”, sagt Adele Dornig. Klimawandel, Bodenverbrauch, Nahrungsknappheit, Wandel in der Gartenarbeit und immer weniger ruhige Rückzugsorte setzen den heute stark gefährdeten Igeln zu. Die stacheligen Vierbeiner verlieren wegen der schwankenden Temperaturen den Bezug zu den Jahreszeiten. Gerade die Vorbereitungen für die Winterpause sind für die Igel wichtig, hier müssen sie sich eine Überlebensreserve anfuttern, um die kalte Jahreszeit zu überleben. Wenn der Herbst zu warm ist, geht dieser Überlebensimpuls verloren oder setzt zu spät ein und der Winter wird zur Lebensgefahr.

24-Stunden-Notfallklappe für Igel
24-Stunden-Notfallklappe für Igel.

Mit nach Lochau umgezogen ist auch die 24-Stunden-Igel-Notfallklappe. Dort können kleine und verletzte Igel von überall her abgegeben werden und Adele Dornig kontrolliert täglich, ob ein Tier im warmen Stroh versteckt ist. Auch an diesem Morgen war ein verletzter Igel in der Klappe, der gleich von der “Igelmama” erstversorgt wurde. Knapp 50 Igel wurden schon in die Notfallklappe gelegt, um die sich die Igelfreunde dann gekümmert haben. Auch gerade eingezogen ist eine Igeldame mit ihren zwei Babys, die noch viel Wärme und Aufmerksamkeit benötigen. Zwei Dauergäste sind Adele besonders ans Herz gewachsen. Ein Igel wurde mit drei Beinen abgegeben, dieser darf in der Igelstation bleiben und sein Leben dort genießen. Ein gezüchteter Weißbauchigel könnte in der freien Natur nicht mehr überleben und wird daher von “Igelmama” verwöhnt.

ein verletzter Igel aus der Notfallklappe
Ein verletzter Igel aus der Notfallklappe.

Ein weiteres wichtiges Projekt von Dornig ist, die Lebensweise der Igel und die Achtsamkeit für die Tiere weiterzugeben. Immer wieder sind Kindergarten- und Schulgruppen zu Gast bei den Igelfreunden und lernen die stacheligen Gesellen kennen und schätzen.

Ideldame mit ihren zwei Babys
Igeldame mit ihren zwei Babys.

Täglich ist Adele Dornig bei ihrer Igelstation und kümmert sich um die Tiere, päppelt sie auf und hofft, dass sie schnellstmöglich wieder ausgewildert werden können. Froh wäre die engagierte Pensionistin nicht nur über Spenden, sondern auch über tatkräftige Hilfe und Menschen, die in ihrem Igelprojekt Zeit einbringen möchten.

Adele Dornig vor der neuen Igelstation in Lochau
Adele Dornig vor der neuen Igelstation in Lochau.
Für Kindergruppenbesuche gibt es Stempel und Aufkleber
Für Kindergruppenbesuche gibt es Stempel und Aufkleber.