Cooler Goaßamat an kühlem Feiertag

Tristem November-Wetter im Oktober zum Trotz war Andelsbuch wieder Treffpunkt der Region.
Andelsbuch „Einen Rekordbesuch wird es diesmal wohl nicht geben . . .“, wagten die Helfer, die mit den Vorbereitungen zum traditionellen Goaßamat beschäftigt waren, eine Prognose, die niemand infrage stellen wollte, denn eine massive Schlechtwetterfront „überzeugte“ auch die hartnäckigsten Optimisten, dass diesmal wohl nur wetterfeste Marktbesucher nach Andelsbuch kommen würden.

Auf Stammpublikum war Verlass
Andererseits: das treue Stammpublikum hielt dem größten Volksfest der Region die Stange und trotzte dem Schlechtwetter nach dem Motto „ein cooler Goaßamat an einem kühlen Feiertag“, an dem Petrus leider nicht seinen besten Tag hatte. Temperaturen nur im einstelligen Bereich waren in der Tat wenig einladend.

Ende gut – alles gut
Und doch: Irgendwie musste der Wettergott ein Einsehen gehabt haben, denn er strafte die Wetterfrösche Lügen und schickte über den ganzen Tag gesehen mehr Sonnenschein als Regen. Und der Regenschutz, der vorsorglich mitgenommen worden war, wurde kaum benötigt – auf alle Fälle weniger als die Sonnenbrille. Empfehlenswert für den Marktbummel war jedoch der Winterpulli statt kurzärmligem T-Shirt. Und auch für einen Hock zwischendurch fand sich meistens noch ein trockenes Plätzchen, um das kulinarische Angebot zu genießen. Eher in einem der kleinen Zelte oder im Werkraumhaus als Open-Air. Die Gastronomie im und um das Marktgelände hatte sich jedenfalls darauf vorbereitet, dass sich das Geschehen indoor verlagern würde. Und das Goaßamat-Markenzeichen, die Künz-Krapfen, wurden eben weniger vor Ort verzehrt, sondern vermehrt „zum Mitnehmen“ gekauft.


Von der Bäckerei/Konditorei Künz kamen beim Goaßamat auch positive Signale: Den Andelsbucher Mat-Klassiker wird es auch in Zukunft geben, denn der Familienbetrieb hat die Weichen mit einem Neubau gestellt. Diese Erweiterung des Betriebs sollte noch vor Wintereinbruch unter Dach sein.

Für die „Süaßler“ war also gesorgt – und auch hungrige Goaßamat-Besucher kamen nicht zu kurz: Die Wälder Metzge der Familie Feurstein hatte wie gewohnt den Hennele-Grill von Norbert aufgeboten und dessen Bruder Wise machte „Dampf für unsere Bauern“. Dazu gab es ein vielfältiges Angebot von Salzburger Brezel bis Kürbiscremesuppe im Werkraumhaus oder Maroni bis Raclette der Landjugend.

Hauptakteure nahmen’s gelassen
Vom kühlen Wetter unbeeindruckt zogen die Hauptakteure ihr Programm durch: Die Norikerzüchter stellten wie gewohnt ihre herausgeputzten Pferde der Jury und zeigten die preisgekrönten Noriker stolz dem interessierten Publikum. Obmann Oliver Marthe, seit vier Jahren Chef der Vorarlberger Noriker-Züchter, war jedenfalls rundum zufrieden: Mit 67 Pferden war die Beteiligung zwar etwas geringer – das schlechte Wetter mag den einen oder anderen davon abgehalten haben, mit seinen Norikern nach Andelsbuch zu kommen – aber die Qualität war hervorragend. Das bescheinigte auch der Experte Walter Werni aus der Steiermark, der die Ergebnisse der Jury kommentierte.


Gleiches spielte sich auch am anderen Ende des Marktgeländes ab, wo die Ziegenzüchter ihre Prachttiere den Experten vorführten. „Von den angemeldeten 360 Ziegen wurden gut 300 nach Andelsbuch gebracht und der Jury präsentiert“, waren die Organisatoren hochzufrieden.

Herzerfrischend, mit welchem Eifer die ganz kleinen Ziegenzüchter ihre Göaßle durch den Ring führten (oder gegebenenfalls zogen) und dann voller Stolz und mit großer Freude die Auszeichnungen entgegennahmen. Insgesamt erfreulich, dass den Ziegen, die ja den Goaßamat begründet haben, wieder mehr Augenmerk geschenkt wird. STP