“Christkindle” für Schnepfau: Okay zum Radweg

Als richtig schöne Bescherung wurde die Bauverhandlung für ein wichtiges Projekt abgewickelt.
Schnepfau “Dass es so schnell gehen würde, hat uns alle positiv überrascht – und natürlich freuen wir uns riesig über dieses ‚Christkindle‘, denn die Bauverhandlung für das große Projekt ‚neuer Radweg im Schnepfauer Wald‘ ist für die Region hinterer Bregenzerwald und speziell für Schnepfau ein wichtiger Schritt in Sachen sanfte Mobilität”, freut sich Schnepfaus Bürgermeister Georg Fessler im Gespräch mit der VN über das “grüne Licht” zu einem umfangreichen Bauvorhaben, mit dem in den kommenden Jahren der Radweg in der “Problemzone Schnepfauer Wald” neu trassiert und mit Investitionen von gut fünf Millionen Euro sicher gemacht wird. Und im gleichen Atemzug fügt der “kommunalpolitische Rückkehrer”, der im März von null auf 100 zum Bürgermeister gewählt wurde, hinzu, dass es nicht sein Verdienst sei und er jetzt quasi nur ernten dürfe, was sein Vorgänger Robert Meusburger und die “alte Gemeindevertretung” in jahrelanger Planungsarbeit vorbereitet hatten.

Diesbezüglich muss man wissen, dass die Kommunalwahlen im März in Schnepfau einen großen Umbruch gebracht haben: “Neben Meusburger, der aus beruflichen Gründen auf eine neuerliche Kandidatur verzichtet hat, sind auch weitere fünf Mandatare ausgeschieden, sodass im neunköpfigen Gremium – einschließlich mir – sechs Neue sitzen.”
Über Nacht Handlungsbedarf
Dass jetzt – allen Sparzwängen im Landesbudget zum Trotz – das Radweg-Projekt auf den Weg gebracht wurde, liegt zum einen an den weit fortgeschrittenen Planungen, zum anderen aber vor allem an der Natur, die buchstäblich über Nacht zum Handeln zwang: “Anfang August sind von der Kanisfluh große Mengen von Gestein auf den Radweg heruntergestürzt und der Radweg musste umgehend gesperrt werden. Geologen haben die Situation geprüft und kamen zum Schluss, dass jederzeit mit weiterem Steinschlag zu rechnen sei, die Freigabe des Radwegs somit ausgeschlossen war.”

Eilige Notmaßnahme
In aller Eile wurden provisorische Maßnahmen getroffen, den steinschlaggefährdeten Bereich des Radwegs zu umgehen. “Jetzt”, so erläutert Fessler bei einem Lokalaugenschein, “führt der linksufrige Radweg etwa 140 Meter vor dem Tunnelportal über eine Brücke auf die rechtsufrige L 200. In aller Eile wurde mit einem Aufwand von rund 200.000 Euro ein Stück Radwegtrasse installiert, aber diese endet am Tunnel und Radler müssen den Tunnel benützen.” Was das für ein gefährliches Unterfangen ist, konnte beim Lokalaugenschein live mitverfolgt werden: Ein Radler musste sich die Fahrbahn im Tunnel mit einem Linienbus und einem entgegenkommenden Lkw “teilen”. Eine echte Mutprobe und mit dem großen Vertrauen auf die Aufmerksamkeit der Autolenker verbunden.
Hohes Radleraufkommen
Jetzt im Winter sind Radler hier “Einzelfälle”, aber “in der Hochsaison haben wir an der eigens installierten Zählstelle an Spitzentagen über 500 Radfahrer in jede Richtung gezählt, also täglich mehr als 1000 Radler, die durch den Tunnel müssen – schon aus Sicherheitsgründen ein Unding und deshalb soll in einer ersten Etappe der Tunnel umgangen und der Radweg im kommenden Jahr auf der ehemaligen L-200-Trasse installiert werden”, erläutert Fessler die aktuellen Planungen.
Noch viel Gesprächsbedarf
Diese erste Etappe, die mit der Bauverhandlung auf Schiene gebracht wurde, wird rund 1,4 Mio. Euro kosten “und jetzt muss die Finanzierung geklärt werden, denn selbst wenn das Land den Löwenanteil übernimmt, sind wir als Gemeinde darauf angewiesen, dass sich auch Nachbargemeinden und gegebenenfalls die Regio an diesem überregionalen Bauvorhaben beteiligen.” STP
