Damit der große Urlaub auch wirklich gelingt

Vorarlberg / 18.06.2013 • 18:20 Uhr
Erholen, entspannen, Partnerschaft pflegen: So sähe ein gelungener Urlaub aus. Foto: vn
Erholen, entspannen, Partnerschaft pflegen: So sähe ein gelungener Urlaub aus. Foto: vn

Man kann vieles richtig, aber auch Vieles falsch machen in der „tollsten Zeit des Jahres“.

Röthis. Man kennt das. Das Berufsjahr war hart, der Stress riesig, die Zeit mit den Liebsten knapp bemessen und wenig ersprießlich. Nur gut, dass es den Urlaub im Sommer gibt. Da kann man alles wieder gutmachen: Selbst herunterkommen, die Batterien wieder aufladen, dem Partner, der Familie all das zurückgeben, worauf sie während des ganzen Jahres verzichten musste. Wenn das alles nur so einfach wäre. . .

Wertvolle Tipps

„Ist es nicht“, weiß Expertin Brunhilde Reichl (53) vom Institut für Sozialdienste. Die Psychologin und Psychotherapeutin kennt sowohl die positiven Auswirkungen eines gelungenen Urlaubs als auch die negativen Folgen einer missglückten „Erholungszeit“. Im Urlaub kann man vieles richtig machen, aber genauso vieles falsch. Ihre Tipps:

» Urlaubslänge. Ein Urlaub mit entsprechendem Erholungswert muss mindestens zwei Wochen dauern. „Ein Kurzurlaub kann zwar auch ganz interessant sein und neue Eindrücke vermitteln. Doch er dient in der Regel nicht zu einer nachhaltigen Erholung.“

» Planung. Unverzichtbar, sagt die Expertin. Was will ich? Was tut mir gut? Wie kann ich meine Interessen mit jenen des Partners bzw. der Familie unter einen Hut bringen? „Diese Fragen sollte man sich vor jedem Urlaub stellen“, sagt Psychologin Brunhilde Reichl. „Denn es ist oft so, dass der eine etwas anderes braucht als der andere. Und da spricht man sich vorher lieber ab.“

» Erwartungshaltung. Eine zu hohe könnte sich fatal auf den Erfolg des Urlaubs auswirken. „Das ist deswegen gefährlich, weil man sich einem zu großen Druck aussetzt. Und es verstellt den Blick darauf, was einem wirklich gut tut“, warnt Expertin Brunhilde Reichl.

» Zeitmanagement. Sich zeitlich richtig auf den Urlaub einstimmen und diesen auch zeitlich vernünftig ausklingen lassen, rät Reichl. „Das heißt, man sollte nicht um 17 Uhr bei Urlaubsantritt das Büro verlassen und um 18 Uhr schon wegfahren. Genauso wenig empfiehlt es sich, vom Urlaub spät in der Nacht nach Hause zurückzukommen und in der Früh gleich wieder mit der Arbeit zu beginnen.“

» Handyregelung. Der Segen der elektronischen Medien kann im Urlaub zum Fluch werden. „Nehmen Sie sich Auszeiten vom Handy oder Smartphone. Schauen Sie, dass Sie selbst in einen anderen Modus kommen. Dafür braucht man keine elektronischen Medien“, schlägt die Psychologin vor.

» Langeweile. Ein Begriff, der früher negativ behaftet war. In Zeiten von Hektik und Rastlosigkeit jedoch ein Synonym für Lebensqualität. Expertin Reichl empfiehlt daher: „Lassen Sie Langeweile zu. Sie tut gut.“

Unberechenbar

Der Urlaub kann leider eine unberechenbare Zeit sein, böse Überraschungen inklusive. „Nicht selten brechen über das Jahr hindurch unterdrückte Konflikte voll aus“, berichtet Reichl. Natürlich kann der Urlaub auch das wünschenswerte Gegenteil bewirken. „Menschen kommen wieder zusammen und festigen ihre Partnerschaft.“

Man sollte die Erwartungshaltung für den Urlaub nicht zu hoch schrauben.

Brunhilde Reichl