„Bin wirklich stolz auf diese jungen Menschen“

Vorarlberg / 23.06.2013 • 18:39 Uhr
Das letzte gemeinsame Foto einer Maturaklasse, die an der HAK Bregenz Geschichte schrieb. Fotos: VN/Hofmeister
Das letzte gemeinsame Foto einer Maturaklasse, die an der HAK Bregenz Geschichte schrieb. Fotos: VN/Hofmeister

Das Valet am Ende eines langen Weges. Diese Maturaklasse bleibt unvergessen.

Bregenz. Nein, die weiße Fahne gab es für die 5HWI nicht. Einer der Kandidaten schaffte die Matura beim ersten Anlauf nicht. Aber die fünfte Informatikklasse der HAK Bregenz, die von den VN ein Jahr lang begleitet wurde, hat trotzdem ihre unauslöschlichen Spuren hinterlassen. An der Schule und für sich selbst. Von den 30 Schülern, die vor fünf Jahren das Abenteuer Handelsakademie begannen, haben 27 heuer die Matura bestanden. „Davon sind ein Drittel Auszeichnungen. Die Klasse hat mir sehr viel Freude bereitet. Nächstes Schuljahr werde ich wieder Klassenvorstand sein. Doch ich weiß: So etwas ist nicht zu toppen. Ich bin stolz auf diese jungen Menschen. Ich wünsche ihnen alles Gute für ihre Zukunft.“ Die letzten Worte von Klassenvorstand Michael Mader an seine Vorzeigeschützlinge gerieten zu einer Hommage an eine außergewöhnliche Gruppe, die ihn als Lehrperson zu einem privilegierten Pädagogen machte.

Der Glücksgriff

Kein Abend wie jeder andere war das Valet der diesjährigen Informatik-Maturanten auch für Direktor Manfred Hämmerle. „Sie sind positive Botschafter für unsere Schule geworden. Ich bin begeistert von dieser Klasse. So einen Abschluss feiert man nicht alle Tage“, hielt der Schulleiter mit heiterer Miene fest. Dem Motto von Wilhelm Busch („Also lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss“) sei voll entsprochen worden. Klassenvorstand Michael Mader, der vor fünf Jahren an die HAK kam, bezeichnete er als „Glücksgriff auf dem Transfermarkt“.

Kreative Einlagen

Am feierlichen Abend des Abschieds bewiesen die jugendlichen Informatiker eindrucksvoll, dass auch ihre kreative Ader alles andere als verkümmert ist. Die Hatler Musikanten Matthias und Michael zeigten gemeinsam mit Kollegin Elisabeth ihr musikalisches Talent, ein Film als Gesamtkunstwerk der ganzen Klasse fehlte ebenso wenig wie die einfallsreichen Würdigungen der Lehrpersonen, deren Qualitäten dabei genauso pointiert zur Sprache kamen wie ihre kleinen menschlichen Schwächen.

Großer Abschied

Natürlich waren auch die anwesenden Eltern und Geschwister der frischgebackenen Maturanten voller Stolz auf ihre Liebsten. „Sie haben sich jetzt eine Auszeit verdient“, meinte eine Mutter mit überzeugtem Kopfnicken. Während sich die einen eine längere Auszeit gönnen, geht es für andere schon bald los.

Ferialjob, echter Berufsstart, Zivildienst – so lauten die nächsten Stationen in ihrem jungen, hoffnungsvollen Leben. Spürbar war allerdings auch die Wehmut, dass eine fünf Jahre dauernde tolle Gemeinschaft auseinanderbricht. Denn der Abschied vom Valet am Freitagabend im Hotel Schwärzler war gleichbedeutend mit dem endgültigen „Ciao“ von der Schule und der Klasse.

Vorzugsschülerin Fabienne Berkmann und Klassenvorstand Michael Mader: Ein Erfolgsduo in den vergangenen Schuljahren.
Vorzugsschülerin Fabienne Berkmann und Klassenvorstand Michael Mader: Ein Erfolgsduo in den vergangenen Schuljahren.
Hielt eine pfiffige Abschlussrede: Direktor Manfred Hämmerle.
Hielt eine pfiffige Abschlussrede: Direktor Manfred Hämmerle.