Gesetzesfürchtige Stadträte

In Hohenems stellt sich die Politik auf eine Neubewertung des Bordell-Antrags ein.
Hohenems. Ein Bordell in Hohenems existiert derzeit nur als Phantom. Ob das Projekt, dem von Stadt und Behörde bereits eine Absage erteilt wurde, doch noch leibhaftige Gestalt annimmt, ist nun wieder völlig offen. „Die Polizeiabteilung im Haus wird unter meiner Mitwirkung den Bescheid neu bearbeiten“, sagte Bezirkshauptmann Helgar Wurzer (55) den VN. Eine Entscheidung werde in den nächsten Wochen fallen, so der Behörden-Leiter. Möglich ist folgendes: Der Bescheid fällt, versehen mit einer anderen Begründung, erneut abschlägig aus. Oder: Der Antrag von Bordell-Werber Hermann Hahn (55) geht zur Neubewertung an den Hohenemser Stadtrat zurück – mit dieser Entscheidung rechnen viele Insider. Allfällige Einsprüche würden dann vom neugeschaffenen Landes-Verwaltungsgericht behandelt.
Ablehnung in Runde eins
Am 24. Jänner 2012 hatten die Hohenemser Stadträte eine eindeutige – vorläufige – Entscheidung getroffen. Mit 7:1 Stimmen lehnten sie den Antrag auf die Genehmigung zur Errichtung eines Bordells ab und begründeten dies mit dem Vorarlberger Sittenpolizeigesetz.
Wie aber werden sich die acht Hohenemser Stadträte verhalten, sollten sie über den Antrag des Bordell-Werbers Hahn neuerlich befinden müssen? Die VN fing die Stimmung bei sämtlichen Stadträten ein.

Friedl Dold (51), FPÖ

Günter Linder (58), ÖVP

Edith Mathis (56), ÖVP

Kurt Raos (56), Bürgerbewegung.

Karl Dobler (49), ÖVP

Clemens Mathis (54), ÖVP

Horst Obwegeser (50), FPÖ

Bernhard Amann (59),
Emsige und Grüne