Riedstraße: Bis jetzt kein „No-Go“

Vorarlberg / 27.01.2014 • 19:32 Uhr
Riedstraße: Bis jetzt kein „No-Go“

Vertiefende Untersuchungen laufen nach Plan. Endgültige Ergebnisse im Sommer.

Lustenau. Das Schweizer und das Lauteracher Ried liegen derzeit im regenerativen Winterschlaf. Nur einige Spaziergänger und Jogger frequentieren die grünen Oasen, während sich die Tiere weitestgehend dem ruhenden Status der Natur angeschlossen haben. Nichts liefert einen optischen Hinweis darauf, dass die zauberhafte Gegend bald schon in den Mittelpunkt des Interesses rücken wird. Mit der alles entscheidenden Frage: Kann dort irgendwann in einer möglichst verträglichen Form eine Verbindungsstraße zwischen der österreichischen und der Schweizer Autobahn gebaut werden?

Die letzte Phase

Fakt ist: Die vertiefenden Untersuchungen  befinden sich in der letzten Phase. „Auch wenn wir im Februar und im März noch einige zusätzliche Details prüfen werden“, wie Asfinag-Projektleiter Günter Fritz (44) informiert. Dazu gehört die Analyse des Bodens an jener Stelle, wo später einmal eine Brücke zur Querung des Rheins errichtet werden soll. Alle gesammelten Ergebnisse werden unverzüglich den Asfinag-Straßenplanern zugeführt, die sich in weiterer Folge Gedanken über eine mögliche Bauweise der Verbindungsstraße  machen. „Da geht es zum Beispiel um Überlegungen bezüglich Tunnelvarianten: ob bergmännische oder offene Bauweise. Was immer die Straßenplaner als Vorschläge skizzieren, landet beim Landschaftsökologen Wolfgang Suske, der dann seinerseits ein Feedback liefert“, beschreibt  Fritz die derzeit laufenden Aktivitäten.

Jahr der Trassenentscheidung

„Wir liegen im Plan“, bestätigt auch Christian Rankl (57), oberster Verkehrsplaner im Land. Nachsatz: „Es gibt bisher kein sogenanntes Killerargument für den Stopp der Vorarbeiten.“ Bis zum Sommer werden laut Rankl die Endergebnisse der Untersuchungen auf dem Tisch liegen. „Im Sommer rechne ich auch mit dem Abschluss der strategischen Prüfung Verkehr, wo es um die rechtliche Verankerung des Projekts geht“, so der höchste Verkehrsplaner des Landes weiter. Im Falle einer positiven Erledigung der Planungen auf allen Ebenen, könnte ab Sommer mit der Erstellung des Vorprojekts begonnen werden. Noch in diesem Jahr werde es, so hat Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser (58) angekündigt, eine Trassenentscheidung geben. Zur Auswahl stehen dabei die favorisierte Route durchs Ried, die sogenannte Z-Variante, sowie die CP-Variante – eine Ostumfahrung von Lustenau. Es sind dies jene zwei Straßenalternativen, die als einzig mögliche Vorschläge des Planungsverfahrens „Mobil im Rheintal“ übrig blieben.

Auch Regionalforum informiert

Laut Auskunft von Christian Rankl finden  bereits Gespräche zwischen dem österreichischen und dem Schweizer Zoll statt. Grund: Für den Fall der Realisierung einer Verbindungsstraße ist der Bau eines neuen Zollamtes vorgesehen.
Mit den aktuellen Entwicklungen wurde auch bereits das Regionalforum noch kurz vor Weihnachten vertraut gemacht. „Es war dies mehr oder weniger eine Informationsveranstaltung“, resümmiert Karina Lechtaler (45), Sprecherin der Bürgerinitiative in Lustenau, die schon seit vielen Jahren gegen die Verkehrslawine in der Gemeinde kämpft. Erst wenn die endgültigen Ergebnisse der Rieduntersuchungen in vollem Umfang vorliegen, wird das Regionalforum erneut zu einer Sitzung zusammengerufen, um die neue Situation zu erörtern. Die vertiefenden Untersuchungen im Naturgebiet kosten der Asfinag rund 500.000 Euro. 

Wir liegen mit den Vorarbeiten derzeit voll im Plan.

Christian Rankl
Riedstraße: Bis jetzt kein „No-Go“
Im Sommer wurde im Ried der Baugrund erkundet. Foto: VN/Steurer
Im Sommer wurde im Ried der Baugrund erkundet. Foto: VN/Steurer
asdf asdf Foto: ???
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