Schulsystem auf Seziertisch

Schon bald gibt es die ersten Ergebnisse zum Projekt „Schule der Zehn- bis 14-Jährigen“.
Feldkirch. Das Forschungsprojekt „Schule der Zehn- bis 14-Jährigen“ spielte bei den Koalitionsverhandlungen zwischen der ÖVP und den Grünen eine nicht unwesentliche Rolle. Das Projekt diente beiden Parteien als bestes Argument dafür, beim Thema Bildung eine gemeinsame Linie zu finden – und Zeit zu gewinnen. Hauptargument für beide Parteien: „Warten wir mal ab, was für Ergebnisse das Forschungsprojekt bringt.“ Auf Grundlage dieser werde man dann die erforderlichen Schritte setzen und beim Bund auf die Möglichkeiten zur Durchsetzung der notwendigen Reformschritte drängen. Stichwort: Modellregion Vorarlberg.
Zu den Koalitionsverhandlungen hatten die beiden künftigen Regierungsparteien beim Kapitel Bildung Gabriele Böheim (55) als Expertin geladen. Die Projektkoordinatorin und Vizerektorin der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg gab den Verhandlern Informationen über das Forschungsprojekt. Die offensichtlich wichtigste Erkenntnis des Expertenbesuchs beim neuen Regierungstandem: Die erste Bildungswegentscheidung kommt für Schulkinder im Alter von zehn Jahren zu früh. Eine gemeinsame Schule für Zehn- bis 14-Jährige scheint daher als logischer Kernpunkt einer Modellregion Vorarlberg realistischer denn je.
Fast 20.000 Rückmeldungen
Freilich hütet sich Gabriele Böheim selbst, über bereits vorliegende Inhalte des Forschungsprojekts Aussagen zu treffen. Doch lange muss die interessierte Öffentlichkeit nicht mehr warten. Ende November /Anfang Dezember wird es die Veröffentlichung des ersten von insgesamt zwei Projektberichten geben. Dieser Bericht enthält eine umfassende Evaluierung der Schulen der Sekundarstufe I in Vorarlberg sowie Informationen über die Bereitschaft der relevanten Gruppen, organisatorische Entwicklungen des Schulsystems mitzutragen. Die Ergebnisse basieren auf Rückmeldungen von 19.700 Eltern, Schülern und Lehrpersonen. Befragt wurden die Eltern von Kindern der vierten Schulstufe, die Eltern und Schüler der sechsten und achten Schulstufe sowie Lehrer von Volksschulen, Neuen Mittelschulen und Allgemeinbildenden Höheren Schulen. Es wurden dabei nicht weniger als 1,9 Millionen Einzeldaten erhoben. Sämtliche Schulleiter der Sekundarstufe I (Zehn- bis 14-Jährige) erhalten die Ergebnisse der Befragungen für ihre jeweilige Schule und können diese entsprechend verwerten.
Spannung ist angesagt
Die Veröffentlichung des zweiten Projektberichts gibt’s im Mai 2015. Darin werden die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen Pädagogik, Organisation und Recht sowie die Empfehlungen der Leiter der Expertengruppen kundgetan. Spannend dabei: Es wird klare Aussagen über Vor- und Nachteile eines zweigliedrigen bzw. eingliedrigen Systems geben. Auch soll aufgezeigt werden, wie Vorarlberg „sein“ System umsetzen kann. Am Forschungsprojekt beteiligen sich neben den befragten Personen 30 Experten aus den Bereichen Schule, Schulmanagement und Hochschule, Erziehungswissenschaftler, Psychologen, Soziologen sowie Experten der Integration, der Begabtenförderung und Elternvertreter. Böheim ist sich sicher: „Dieses Forschungsprojekt ist österreichweit einzigartig.“
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Name Nachname
Forschungsprojekt
» 22.000 Fragebögen wurden an Lehrer, Schüler und Eltern verschickt
» Rücklauf: 19.700
» 1,9 Millionen Einzeldaten wurden erhoben
» 30 Experten gestalten das Projekt federführend
» Koordinatorin: Gabriele Böheim, Vizerektorin PH Vorarlberg
» Projektdauer: Oktober 2013 bis Mai 2015
» Kosten: 100.000 Euro