Ein großer Naturraum für Landwirte und Radfahrer

Vorarlberg / 26.11.2014 • 22:50 Uhr
Ein großer Naturraum für Landwirte und Radfahrer

Das Ried und die Entlastungsstraße Z. Visionen über ein Gebiet mit neuem Antlitz.

Lustenau, Dornbirn. Die Entlastungsstraße Z im unteren Rheintal, die, ob nun unterirdisch oder oberflächig, durchs Schweizer und Lauteracher Ried führen würde, regt die Fantasie an. Wie würde das alles aussehen? Wie würde sich die Landschaft verändern, wenn gleichzeitig sämtlich drei derzeit für den öffentlichen Verkehr zugelassene Straßen gesperrt würden. Und zwar die die
L 41 (Zellgasse) bis zum Güterbahnhof sowie die Höchsterstraße und die Hofsteigstraße nach Lustenau.

Radwegekonzept

Es sind insgesamt neun Kilometer Straße, die im Falle einer Realisierung der Z-Variante, verschwinden würden. Sie würden zwar als Routen in womöglich reduzierter Form bestehen bleiben – jedoch nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge und für Radfahrer. Fast euphorisch spricht der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (51) in diesem Zusammenhang vom Radparadies „Central Park“ im Ried. Mit einem Konzept beschäftigt hat sich bereits der Radwegenetz-Beauftragte des Landes, Peter Moosbrugger (51). „Dabei“, verrät Moosbrugger, „geht es zuerst um Radwege für die Zeit vor einem möglichen Bau der Z-Variante.“ Angedacht ist dabei ein Route entlang des Landgrabens bei Lauterach Richtung Sender. Und von dort parallel zur Senderstraße Richtung Lustenau. Bereits kommende Woche soll es diesbezüglich erste Strategiegespräche geben.

Schutzmaßnahmen

Fest steht: Die bestehenden Routen würden zu Mischwegen. Sie wären für landwirtschaftliche Fahrzeuge wie auch für Radfahrer befahrbar. Dass diese beschränkte Nutzung entsprechend kontrolliert und überwacht gehörte, ist unabdingbar. „Dafür gibt es heutzutage aber schon sehr praktikable Möglichkeiten“, weiß Günter Fritz (43) von der ASFINAG, der die Untersuchungen im Ried für sein Unternehmen koordinierte. „Ich denke da an Poller, welche die Zufahrt ins Riedgebiet versperren. Diese können mittels eines Codes heruntergelassen werden. Nur Zugangsberechtigte bekommen diese Codes.“

Verändern würde sich das tierische Leben im Schweizer und Lauteracher Ried. Landschaftsökologe Wolfgang Suske (51): „Die Sperrung der Straßen hätte Auswirkungen auf das Leben der Wiesenvögel, weil Barrieren aufgelassen werden. Die vorhandenen Straßen tragen nicht unwesentlich dazu bei, dass die für das Gebiet so wichtige Ungestörtheit und Unzerschnittenheit wegen Lärm, aber auch wegen erhöhtem Kollisionsrisiko, beeinträchtigt werden. Keine Auswirkungen hätten die Maßnahmen auf die Vegetation.“

Radweg-Verbindung

Bemerkenswerter raumplanerischer Aspekt: Die drei Kommunen, Bregenz, Lustenau und Dornbirn, wären im Ried nur mehr mit Randwegen verbunden. „Natürlich müsste man auch hier die Beeinträchtigungen auf die Vogelwelt mitplanen und berücksichtigen. Aber wir wissen aus Nationalparks und anderen Schutzgebieten, wie man mit stark frequentierten Radwegen umgehen kann“, betont Wolfgang Suske.

Wir werden schon bald eine Strategie für Radwege im Ried ausarbeiten.  

Nachname

Wir werden eine Strategie für Radwege im Ried ausarbeiten.

Peter Moosbrugger