„Wir werden mit der PH Vorarlberg kooperieren“

Vorarlberg / 16.12.2014 • 19:25 Uhr
   
   

Uni-Innsbruck-Verantwortliche sieht Ausbildungsprogramm auf Schiene.

Innsbruck. Er ist jener Mann, bei dem im Zusammenhang mit der Lehrerausbildung in Tirol und Vorarlberg die Fäden zusammenlaufen: Prof. Dr. Roland Psenner. Als Vizerektor der Universität Innsbruck ist er für Lehrer und Studierende zuständig. Im VN-Interview hält Psenner fest, dass die Universität Innsbruck zwar die Oberhoheit für die künftige Lehrerausbildung innehat, Curricula und Studienpläne jedoch in Kooperation mit den Pädagogischen Institutionen der Bundesländer Tirol und Vorarlberg erstellt würden. Die Pädagogische Hochschule Vorarlberg werde weiterhin für die Volksschullehrerausbildung verantwortlich sein, aber auch Teile der Sekundarlehrerausbildung anbieten. Die Hauptfächer Deutsch, Englisch, Mathematik und Sport sollen in Feldkirch studiert werden können – vorausgesetzt das Land Vorarlberg stellt eine entsprechende Finanzierung sicher.

Was wird am 7. Jänner beim Treffen der Rektoren der Bildungsinstitutionen von Tirol und Vorarlberg besprochen?

Psenner: Wir werden versuchen, Kooperationsverträge zwischen den Bildungsins­titutionen abzuschließen. Dort soll drinnenstehen, wer für was bei der Lehrerausbildung zuständig ist. Wir brauchen klare Verhältnisse. Ein Student muss wissen, wo er sich zu inskribieren hat, wer für ihn zuständig ist und wo seine Daten verwaltet werden.

Wie steht es um die hierarchischen Verhältnisse der Bildungsinstitutionen untereinander?

Psenner: Aus rechtlichen Gründen muss die Universität ein Studium anbieten. Wir wiederum machen Kooperationsverträge.

Wie soll die Zusammenarbeit mit der PH Vorarlberg im Bereich Sekundarlehrerausbildung funktionieren?

Psenner: Wir haben gemeinsame Curricula gemacht, die vom Qualitätsrat, der sich aus sechs Experten zusammensetzt, sehr gelobt wurde. Die PH soll die bildungspädagogischen Grundlagen anbieten. Da ist Vorarlberg gut aufgestellt. Zudem soll der Wunsch von Ex-Rektor Ivo Brunner verwirklicht werden, dass an der PH Vorarlberg die Hauptfächer Deutsch, Englisch, Mathematik und Sport studiert werden können. Allerdings muss die Vorarlberger Landesregierung  eine entsprechende Mitfinanzierung gewährleisten und dadurch dieses Angebot ermöglichen.

Was werden Vorarlberger Studenten auf alle Fälle an der Universität in Innsbruck machen müssen?

Psenner: So wie es derzeit aussieht alle, anderen Fächer.

Worin liegt der größte Unterschied zwischen der Ausbildung neu und der Ausbildung alt?

Psenner: Die Lehrerausbildung wird anspruchsvoller und länger. Und: Es gibt keine Sekundarstufen eins und zwei mehr. Mit der angebotenen Sekundarstufenausbildung können Lehrer an Gymnasien und Mittelschulen unterrichten. Wir bilden die Lehrer für die gesamte Sekundarstufe aus.

Bis wann soll die Lehrerausbildung neu starten?

Psenner: Sie soll mit dem Studienjahr 2015/2016 beginnen.

Mit der Sekundarlehrerausbildung auch in Vorarlberg?

Psenner: Wie gesagt: Das hängt von den Verhandlungen mit der Landesregierung bezüglich Finanzierung ab. Was ich bisher von Schullandesrätin Mennel und dem neuen Rektor Brauchle gehört habe, bin ich zuversichtlich, dass das möglich sein wird.

Kann man 2015 noch ein Studium nach der alten Studienordnung beginnen?

Psenner: Nein, aber jene, die in der alten Studienordnung begonnen haben, sollen ihr Studium in diesem System zu Ende bringen können.

Deutsch, Mathematik, Englisch und Sport soll man an der PH Vorarlberg studieren können.

Roland Psenner
   
   

Zur Person

Prof. Dr. Roland Psenner ist ausgebildeter Biologe. Er ist seit 23 Jahren an der Universität Innsbruck tätig. Dort hielt er viele Jahre in seinem Fach Lehrveranstaltungen.
2012 wurde er zum Vizerektor ernannt. Roland Psenner ist verheiratet und hat zwei Söhne.