Einigung über künftige Ausbildung der Lehrer

Vorarlberg / 07.01.2015 • 20:20 Uhr
Hörsaal an der Universität Innsbruck: Dort sollen bald auch Vorarlberger Lehrerausbildner vortragen dürfen.  Foto: Uni Innsbruck
Hörsaal an der Universität Innsbruck: Dort sollen bald auch Vorarlberger Lehrerausbildner vortragen dürfen. Foto: Uni Innsbruck

Jetzt muss der Bund die Ergebnisse des Bildungsgipfels an der Uni Innsbruck absegnen. 

Innsbruck. Die Lehrerausbildungsstätten von Tirol und Vorarlberg haben an der Universität Innsbruck am Mittwoch gemeinsam ein Paket für die Lehrerausbildung neu erarbeitet. Das aus Vorarlberger Sicht wichtigste Ergebnis dabei: Die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik und Sport sollen im Sekundarschulbereich komplett an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg studiert werden können. „Vorausgesetzt“, so die Einschränkung des neuen Rektors Gernot Brauchle (50), „der Bund gewährleistet die Finanzierung. Die Bildungsinstitutionen sind sich jedenfalls einig.“

Ein letztes Mal „alt“

Fix ist: Die Lehrerausbildung neu für Volksschullehrer ist schon ab kommendem Wintersemester 2015/2016 auch an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg verpflichtend, während die Mittelschullehrer-Ausbildung ein letztes Mal nach der alten Studienordnung begonnen werden kann. Der Vorteil für die Studenten dieses danach verschwindenden Ausbildungsmodus: Sie können bereits nach drei Jahren ihre Lehrerausbildung abschließen.

Die neue Ausbildung umfasst für Studenten der Primar- und Sekundarstufe ein vierjähriges Bachelorstudium sowie ein einjähriges Masterstudium. „Wer als Student der alten Studienordnung nach einem Jahr zur neuen, qualitativ sicher besseren Ausbildung wechseln möchte, kann das natürlich tun“, stellt Brauchle klar.   Wer schon im neuen Ausbildungsjahr 2015/2016 als Sekundarlehrer nach der neuen Studienordnung studieren will, kann das auf alle Fälle an der Universität Innsbruck tun. Dort gibt es ab diesem Zeitpunkt nur noch die Lehrerausbildung neu.  

Doktorstudium

Als großen Erfolg der Verhandlungen in Innsbruck sieht der PH Vorarlberg-Rektor auch die Einigung auf das Angebot für ein Doktoratsstudium im Lehramtsbereich. „Die Universität Innsbruck wird dabei für die Erstbetreuung verantwortlich sein, in Vorarlberg kann dann aber durchaus eine Zweitbetreuung bis zur Dissertation stattfinden“, freut sich Brauchle. Überhaupt war der neue Rektor von der kooperativen Verhandlungsatmosphäre angetan. Auch für den Leiter der Konferenz,  Vizerektor der Universität Innsbruck Roland Psenner (64), war der Geist der Gemeinsamkeit ein angenehmer Begleiter bei den Verhandlungen.

Die gemeinsamen Anstrengungen für eine qualitativ hochstehende Lehrerausbildung der Zukunft soll sich auch in einem regen Austausch von Lehrpersonen zeigen. „Das heißt: Es werden Lehrende aus Innsbruck genauso an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg tätig sein, wie umgekehrt Lehrende der PH Vorarlberg an der Universität Innsbruck“, erklärt Brauchle die Struktur der geplanten Zusammenarbeit.

Bund soll zahlen

Der neue Rektor gibt sich zuversichtlich, dass der Bund das ausverhandelte Ergebnis zwischen der PH Vorarlberg, der PH Tirol, der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein (KPH), dem Mozarteum und der Universität Innsbruck anerkennen wird. Dazu zählt dann auch die Finanzierung des Angebots in Vorarlberg.

Will man an der PH in Feldkirch das Studium von Deutsch, Englisch, Mathematik und Sport anbieten, so wird das einiges kosten. „Ich denke jedoch nicht die ursprünglich geschätzte Summe von zwei Millionen Euro“, sagt Brauchle. „Wenn wir nämlich die Lehrtätigkeit von PH Vorarlberg-Lehrenden in Innsbruck gegenrechnen, dann sollte das billiger kommen.“ Was auch immer es kostet: Zahlen soll es der Bund. Das hat schon Schullandesrätin Bernadette Mennel gegnüber den VN klargestellt. Dennoch kann sich Rektor Gernot Brauchle durchaus vorstellen, „dass sich das Land Vorarlberg eventuell an Sonderfinanzierungen beteiligt“. 

Wir werden auch ein Doktoratsstudium anbieten.

Gernot Brauchle
edited by Zsolt

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