Bühne frei für Premiere der Zentralmatura BHS

Vorarlberg / 30.03.2016 • 18:20 Uhr
An den Vorarlberger Gymnasien ist die Zentralmatura schon länger Realität, nun bald auch an den BHS. Foto: VN/Steurer
An den Vorarlberger Gymnasien ist die Zentralmatura schon länger Realität, nun bald auch an den BHS. Foto: VN/Steurer

An berufsbildenden Schulen im Land fühlt man sich für die Herausforderung gerüstet.

Bregenz. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, oder doch zumindest ein Kribbeln. Das gilt für die insgesamt 15 berufsbildenden Höheren Schulen Vorarlbergs allemal. Denn: Zum ersten Mal steht für diesen Bereich die Zentralmatura bevor. Insgesamt 928 Schüler an 15 Bildungsstätten werden sich in 44 Klassen der Reifeprüfung neu in Mathematik, Deutsch, Englisch und anderen zweiten Fremdsprachen stellen. An den Schulen gibt man sich vor der Premiere zuversichtlich. Jene Schüler, die das Projekt einweihen müssen, seien gut vorbereitet, man habe alles getan, um die Kandidaten perfekt auf die Tage der Bewährung einzustellen.

Weites Stimmungsspektrum

Dennoch reicht das Stimmungsspektrum von leicht nervös bis demonstrativ optimistisch, alles unterlegt von einer Ungewissheit, die da etwas bang, dort in überzeugender Gelassenheit daherkommt. „Wir haben“, berichtet eine Lehrkraft der HAK in Lustenau, „vom Ministerium ja einen totalen Maulkorberlass für Auskünfte über die Zentralmatura an die Presse bekommen.“ Nur dass an der HAK Lustenau 48 Maturakandidaten zwischen zwölf und 14 Themen für die Diplomarbeit behandelten, verrät der Lehrer.

Tests im Vorfeld

Auskunftsfreudiger bezüglich der Erwartungen gibt man sich an der Höheren Technischen Lehranstalt in Bregenz. „Wir sind bestens für die erstmalige Durchführung der Zentralmatura gerüstet“, teilt Abteilungsvorstand Martin Hämmerle (40) selbstbewusst mit.

Die angegebenen Gründe für die Zuversicht sind vielfältig. „Die Kandidaten wurden von der ersten Klasse an mit dem auf die Zentralmatura ausgerichteten Lehrplan unterrichtet. Vom Bifie (Anm.: Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung) gab es genügend Übungsbeispiele. Wir haben in Feldtestungen die schriftlichen Klausuren simuliert“, führt der Leiter der Bereiche Maschinenbau und Elektrotechnik an der HTL an. Auch an der Handelsakademie Bregenz dominiert die Zuversicht. „Ich kann nur von meinem Fach reden. Bei uns gab es zum einen zufriedenstellende Ergebnisse bei den verschiedensten Probeläufen im Vorfeld, zum anderen ist auch die Unterstützung vom Bifie für das neue Prüfungsformat nicht schlecht“, berichtet Mathematiklehrer und Administrator Bernd Grabherr (60) von seinen praktischen Erfahrungen in der Vorbereitung auf den Tag X.

Die Mathematikklausur gibt es in zwei Teilen. Da ist zum einen der A-Teil. Die darin enthaltenen Aufgaben richten sich an alle BHS im Land gemeinsam, an die Handelsakademien, die Höheren Technischen Lehranstalten sowie die Humanberuflichen Schulen. Teil B der Mathematikklausur ist schultypenspezifisch.

Schüler befragt

„Ich bin insgesamt zuversichtlich, dass wir die Zentralmatura zufriedenstellend bewerkstelligen werden“, sagt Johannes Schwärzler (53), Landesschulinspektor für Handelsakademien, Handelsschulen und Höhere Technische Lehranstalten. Direktoren und Lehrer und vor allem die Schüler seien gut auf das Ereignis vorbereitet worden. „Es gab an den Schulen Einzelbefragungen der Schüler. Sie konnten dort ihre Anregungen und Kritikpunkte vorbringen. Die Zentralmatura wurde in unterschiedlichster Form geprobt und getestet. Vom Ministerium kamen stets nützliche Hinweise. Wir haben geschaut, dass das Format passt.“

Dass Schwärzler diesen Äußerungen einen Seufzer nachreicht, habe damit zu tun, „dass, wie wir wissen, der Teufel trotzdem nie schläft“. 

Wir wissen natürlich, dass der Teufel trotzdem nie schläft.

Johannes Schwärzler

Zentralmatura BHS in Vorarlberg

Schüler Klassen Schulen

HAK 304 14 5

HTL 308 17 3

HUM 316 13 7

Gesamt 928 44 15