Bald geht’s nur zu Fuß von Lustenau nach Au

Vorarlberg / 30.06.2016 • 19:42 Uhr
Bald geht’s nur zu Fuß von Lustenau nach Au

Vorarbeiten haben bereits begonnen. Ab 11. Juli Mitternacht ist die Rheinbrücke gesperrt.

Lustenau. Beim Lustenauer Zollamtsgebäude an der L 203 wird bereits gebaggert und bewegt – die ersten Vorboten auf das, was noch alles kommen wird. Noch aber läuft der Verkehr ruhig in beide Richtungen, und vor allem über die Grenze bei den Zollämtern Lustenau und Au. „Die Sperre der Rheinbrücke von Lustenau nach Au tritt um null Uhr am 11. Juli in Kraft“, informiert Michael Egger (47) vom Landesstraßenbauamt. Die Sperre soll sieben Wochen dauern. „Einen reibungslosen Baubetrieb vorausgesetzt“, schränkt Egger ein.

Mehr Autos durch Lustenau

Behinderungen, aber keine Totalsperre, gibt es auf der L 203. Zwei Wochen lang werden aber auch dort Asphaltierungsarbeiten durchgeführt. Während dieser Zeit ist nur eine Fahrspur frei. Was bedeutet: „Der Verkehr vom Norden Richtung Hohenems wird während dieser Zeit weiterhin über die L 203 geführt. Der Verkehr in die Gegenrichtung führt durch Lustenauer Gemeindestraßen. Lkw werden in diesem Zeitraum über die Autobahn umgeleitet“, berichtet Egger. Die Einzigen, die während der gesamten sieben Wochen über die Brücke nach Lustenau beziehungsweise Au gelangen können, sind Fußgänger. Radfahrer dürfen zwar nicht über den schmalen Übergang fahren, aber sie dürfen ihre Fahrräder schieben. Parallel zu den Arbeiten an der L 203 und der Brücke wird auch der Kreuzungsbereich vor der Grenze erweitert. Dort war es immer wieder zu gefährlichen Situationen mit nachfolgenden Staus gekommen, wenn Lkw in der engen Kurve stecken blieben. Sanierungsarbeiten zur Stabilität der Brücke haben auch schon begonnen.

Doch erst die komplexen Belagsarbeiten machen ab 11. Juli die Sperre notwendig. Der über Lustenau laufende Grenzverkehr wird in der Bauphase über andere Grenzübergänge (siehe Grafik) verlagert.

Werben für Verständnis

In Hohenems ruft Bürgermeister Dieter Egger (47) die Bevölkerung zum Verständnis für die eintretenden Mehrbelastungen auf. So wird die Grenze nach Diepoldsau als einzige 24 Stunden lang durchgehend geöffnet sein. Auch durch die Rückerstattung der Mehrwertsteuer an Schweizer Konsumenten droht während der Sperre in Lustenau für die übrigen Zollämter eine zusätzliche Belastung. „Uns allen muss klar sein, dass wir in diesen sieben Wochen mit Behinderungen durch den zusätzlichen Transitverkehr zu rechnen haben“, gibt sich Egger keinen Illusionen hin.

Fischers Visionen

Eggers Amtskollege in Lustenau, Kurt Fischer (52), macht sich anlässlich der Brückensanierung grundsätzliche Gedanken über die Zukunft des Grenzverkehrs  in die Schweiz. „Wir wissen, dass nach dieser Sanierung die Brücke nach Au nur noch circa 15 Jahre verkehrstauglich ist. Ich wünsche mir, dass sie nach dieser Zeit auch nicht mehr die heutige Bedeutung hat. Weil wir dann hoffentlich die Entlastungsstraße mit dem neuen Grenzübergang haben werden.“ Diesbezüglich läuft das Verfahren.

Noch dieses Jahr sollte das Projekt auch vom Gesetzgeber definiert werden.

Die Sperre soll sieben Wochen dauern, einen reibungslosen Bauverlauf vorausgesetzt.

Michael Egger