Krankenhausbett statt Badesee und Spielplatz
Besuch in der Kinderabteilung des LKH Feldkirch. Wo die Ferien etwas anders sind.
Feldkirch. Der kleine Verband am Arm stört Vittoriano nicht mehr. Überhaupt sieht der neunjährige Rankler nicht krank aus. Das war noch am vergangenen Freitag anders. „Da hat er gebrochen, bis nichts mehr kam. Und schreckliches Kopfweh hatte er zudem“, erzählt seine Mama Eva. Vittoriano musste ins Krankenhaus. Jetzt jasst er am Krankenbett mit der Mutter, während Papa Mario schmunzelnd zusieht. „Was hast du denn?“, wird Vittoriano gefragt. „Hirnhautentzündung“, antwortet der, so als sei das das Selbstverständlichste der Welt. Primar Burghard Simma beruhigt. „Das kriegen wir in den meisten Fällen gut hin. Vittoriano wird wieder ganz gesund.“
Ein bisschen deprimiert ist der Volksschüler trotzdem. Er wäre mit seinem Vater, dem Motorradfreak, am kommenden Wochenende zum Motorrad-GP nach Spielberg gefahren. „Aber daraus wird leider nichts“, sagt er traurig. Jetzt muss er sich mit dem Zusammenbasteln eines Spielzeugmotorrads zufriedengeben.
Lina mag nur Salat
Ein Zimmer weiter liegt Lina. Oder besser sie sitzt. Am Tisch verzehrt sie ihr Mittagsmenü. Nur den Salat. Die Spagetthi Bolognese lässt die Fünfjährige stehen. „Normalerweise esse ich viel. Aber hier mag ich nicht“, sagt Lina leise. Dabei ist Mama Silvia voll des Lobes über die Kinderabteilung am LKH Feldkirch. „Wunderbar, wie man uns hier aufgenommen hat. Lina wird hervorragend betreut.“ Was ihr fehlt? „Ich habe einen Husten“, sagt Lina emotionslos. Wenn es nur das gewesen wäre. Das Mädchen fing sich eine Lungenentzündung ein. „Sie hustete nicht nur stark, sie war kurzatmig. Also kamen wir hierher“, erklärt die Mutter.
Ein paar Tage muss Lina noch bleiben. Die beiden Omas Waltraud und Irmgard lösen sich mit Mama und Papa als ständige Begleiterinnen des Mädchens im Zimmer ab. Wie gerne wäre sie trotzdem am liebsten zu Hause und würde dort mit ihren Barbie-Puppen spielen.
Arme Sarah
Wie gut es Vittoriano und Lina geht, wird im Vergleich mit dem Leiden der erst wenigen Monate alten Sarah deutlich. Der Säugling ist seit seiner Geburt am 11. Dezember des Vorjahrs im Krankenhaus. Ein schwerer Herzfehler mit permanent auftretenden lebensgefährlichen Symptomen hält Ärzte und Pfleger auf Trab. Vater Parasko Komnidis wacht wie seine Frau jede freie Minute am Bett der Kleinen, die schwer atmet. „Es ist unser tiefer Glaube, der uns die Kraft gibt, für unsere kleine Sarah da zu sein“, sagt der Vater. Lob kommt von Primar Simma für die Eltern des bedauernswerten Kleinkindes. „Sie sind vorbildlich. Wir geben die Hoffnung bei Sarah auch nicht auf.“
Wir tun alles für Sarah. Ihre Eltern verhalten sich vorbildlich.
Burghard Simma