Komitee für Van der Bellen formiert

Vorarlberg / 02.09.2016 • 19:37 Uhr

Ein Personenkomitee zur Unterstützung von Alexander Van der Bellen präsentierte sich.

Bregenz. Unabhängig lautet das Zauberwort. Als sich das Vorarlberger Personenkomitee für Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen am Freitag der Öffentlichkeit präsentierte, fiel dieses Wort überdurchschnittlich oft. Schon im Namen: „Unabhängiges Personenkomitee Vorarlberg für Van der Bellen“. Das Komitee will Alexander Van der Bellen bei der Wahl am 2. Oktober gegen Norbert Hofer (FPÖ) zum Erfolg verhelfen.

Angeführt wird das Komitee von der Bregenzerwälder Unternehmerin Jutta Frick. Die Gesellschafterin mehrerer Hotels, unter anderem Geschäftsführerin des Kurhotels Bad Reuthe, kennt Van der Bellen schon lange. Sie hat bei ihm studiert, er hat ihre Diplomarbeit betreut. Neben Frick saßen am Freitag Vorarlbergs oberster Gewerkschafter Norbert Loacker, Sozialexperte Willi Hagleitner und Rechtsanwalt Gebhard Heinzle; sie repräsentieren nach eigener Auskunft rund 200 Mitstreiter.

Van der Bellen sei ein Experte in drei Bereichen: Wirtschaft, Geschichte und politische Zusammenhänge, erläutert Frick. Also genau jene Gebiete, in denen laut Frick ein Staatsoberhaupt Expertisen vorweisen sollte. Zudem sage er Ja zur EU und sei weltoffen. „Es geht aber nicht um die Person Van der Bellen. Es geht um die Frage, wie wir zukünftig in Österreich leben.“ Das Komitee sammle vor allem Spenden für Wahlplakate, den Messestand oder Inserate. Auch persönlich legen sich die Mitglieder für Van der Bellen ins Zeug.

Rupp und Sagmeister

Unter den 200 Mitgliedern befinden sich Personen wie Josef Rupp von der gleichnamigen Käserei, Martin Pfanner von Omicron, der Designer Stefan Sagmeister und Willi Hagleitner, Sozialexperte und – nach eigener Definition – „christlich und sozial engagiertes ÖVP-Mitglied“. Es sei eine persönliche Entscheidung, sich zu deklarieren: „Das habe ich schon bei den anderen Wahlgängen gemacht.“ Er würde sich wünschen, dass möglichst viele Parteimitglieder seinem Beispiel folgen: „Ich hoffe, dass viele aus der ÖVP ebenfalls das Wort ergreifen.“

Gewerkschaftshilfe

Auch ÖGB-Chef Norbert Loacker hat das Wort ergriffen. Vorarlbergs höchster Gewerkschafter lobt Van der Bellens Wirtschaftskompetenz: „Ich bin seit 45 Jahren in der Metallindustrie tätig. Als Gewerkschaftsmitglied sind mir soziale Sicherheit und die Schaffung von Arbeitsplätzen natürlich besonders wichtig.“ Loacker kritisiert die Einstellung Hofers zur EU und sagt: „Am 2. Oktober wähle ich Van der Bellen eben zum dritten Mal. Ich hoffe, dass er es wird.“ Die Proponenten hoffen, dass sich viele Menschen anschließen. Schon jetzt seien Bürger aus allen Gesellschaftsschichten dabei.

Das Vorarlberger Personenkomitee schließt sich dem österreichischen Komitee an, in dem unter anderem Tobias Moretti, Christoph Waltz oder Christine Nöstlinger dabei sind. Vor wenigen Tagen präsentierte sich zudem eine Initiative mit dem Titel „Es bleibt dabei“, mit der Prominente wie Karikaturist Gerhard Haderer und Forum-Alpbach-Präsident Franz Fischler für Van der Bellen werben.

Schon vor der ersten Bundespräsidentschafts-Stichwahl am 22. Mai scharten sich eine Reihe prominenter Staatsbürger hinter Van der Bellen. Hofer war nicht beeindruckt: „Van der Bellen hat die Hautevolee und ich die Menschen“, warf er seinem Kontrahenten bei einer TV-Diskussion vor. Er wolle ein Ansprechpartner für die einfachen, hart arbeitenden Menschen sein, nicht für die High Society. Die Wahl vom 22. Mai wird am 2. Oktober wiederholt, weil der Verfassungsgerichtshof einer Anfechtung der FPÖ stattgab. Es sei zu Unregelmäßigkeiten bei der Briefwahlstimmenauszählung gekommen. Am 22. Mai hatte Alexander Van der Bellen die Nase hauchdünn vorne.

Es geht um die Frage, wie wir zukünftig in Österreich leben.

Jutta Frick

Am 2. Oktober wähle ich Van der Bellen eben zum dritten Mal.

Norbert Loacker