“Ich bleibe bis 2020 im Amt”

Der Bludenzer Stadtchef Mandi Katzenmayer schließt einen vorzeitigen Rücktritt aus.
Bludenz. Neue Schule, eine Rodelbahn, Änderungen bei der Polizei und im Stadtrat, Bettler, Val Blu: Der Bludenzer Bürgermeister Mandi Katzenmayer hat viele Themen, über die er im VN-Interview spricht. Nur bei den Ermittlungen nach der Stichwahlwiederholung 2015 bleibt er wortkarg …
Herr Katzenmayer, lassen Sie uns zunächst über jenes Thema sprechen, das Sie seit März 2015 verfolgt: die Wahlwiederholung und die Ermittlungen dazu.
Katzenmayer: Darüber reden wir heute nicht. Sonst gerne über alles, aber das ist ein laufendes Verfahren, darüber rede ich nicht. Warten wir ab.
Mario Leiter forderte kürzlich in den VN Ihren Rücktritt. Ist das ein Thema?
Katzenmayer: Nein.
Hat die jüngste Umbildung im Stadtrat auch mit Ihrer Zukunft zu tun?
Katzenmayer: Nein. Kerstin Biedermann ist auf uns zugekommen, sie hat ja ihr zweites Kind bekommen. Christoph Thoma war von seinem Gastspiel im Burgenland zurück, also haben wir mit ihm gesprochen.
Wie klappt eigentlich die Zusammenarbeit mit den Grünen als Koalitionspartner?
Katzenmayer: Überraschend gut. Stadträtin Karin Fritz hat ein großes Aufgabengebiet und hängt sich voll rein.
Eine Frage, die Sie seit mehreren Jahren verfolgt, ist das Bettlerthema. Ist es ruhiger geworden?
Katzenmayer: Ja, das liegt vielleicht auch an der Witterung. Auch die Sicherheitswache macht einen guten Dienst. Wir haben nichts gegen Bettler. Mit Ausweis dürfen sie ihre Marie verkaufen, aber wir wollen nicht, dass sie Leute bedrängen.
Was halten Sie vom Einsatz des Landesvolksanwalts, der das Bregenzer Bettelverbot angefochten hat?
Katzenmayer: Ich lade ihn gerne ein, sich die Situation vor Ort anzusehen. Klar sind das arme Menschen, klar brauchen sie eine gewisse Unterstützung. Aber es geht darum, dass die Bevölkerung normal in die Stadt kann.
Sie haben die Sicherheitswache angesprochen. Gleichzeitig fährt Bludenz einen Sparkurs. Ist genug Geld für Personal da?
Katzenmayer: Wir haben keinen Sparkurs, sondern ein Programm, mit dem wir bis 2020 Ressourcen freischaufeln wollen. Das hat keine direkten Auswirkungen auf die Polizei. Dort hat es Veränderungen gegeben, weil sich Mitarbeiter für andere Stellen beworben haben. Nun sind wir dran, den Tätigkeitsbereich abzustecken. Etwa, ob wir das Fundamt zum Bürgerservice geben.
Es gibt also Überlegungen, die Polizisten zu entlasten, statt Personal aufzustocken?
Katzenmayer: Es gibt beides.
Ist es schwierig, weitere Investitionen zu tätigen?
Katzenmayer: Wir müssen uns jedes Jahr fragen, was es wirklich braucht, siehe Val Blu. Wir haben die Sanierung lange hinausgeschoben, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Dass wir die Badeanlage über die Fernwärmeleitung der Firma Getzner beheizen können, freut mich besonders. Ähnlich ist es mit der Rodelbahn. Der Bauantrag liegt seit Montag vor, und wir hoffen, die Bahn im kommenden Winter in Betrieb nehmen zu können.
Die Rodelbahn zielt auch auf den Tourismus. Braucht Bludenz mehr Betten?
Katzenmayer: Wir brauchen sicher mehr Volumen. Das Modell des Rathauses von 1974 sah gegenüber ein Hotel vor. Wir haben immer wieder versucht, dies Investoren schmackhaft zu machen. Aber das Thema hat keine Priorität.
Welche Projekte wären das?
Katzenmayer: Wir werden nicht umhinkommen, eine neue Schule mit Turnsaal in St. Peter zu bauen. Derzeit klären wir, welche Flächen zur Verfügung stehen und wie groß die Schule wird. Ich hoffe, dass ich bei der Abstimmung noch dabei bin. Zur Eröffnung komme ich als Pensionist.
Bis 2020 bleiben Sie aber noch im Amt?
Katzenmayer: Dafür bin ich angetreten, ich bin bis 2020 gewählt.
Ein Bürgermeister darf sein Amt nach drei Jahren übergeben.
Katzenmayer: Diesbezüglich gibt es keine Überlegungen, auch nicht mit dem Namen Thoma.
Das ist ein laufendes Verfahren, darüber rede ich nicht.
Mandi Katzenmayer



