Ab 1. Juli gibt es Taxibons für Junge

Vorarlberg / 15.03.2017 • 19:53 Uhr
Rund 7000 Jugendliche werden mit dem Pilotversuch erreicht. VN
Rund 7000 Jugendliche werden mit dem Pilotversuch erreicht. VN

Pilotprojekt fürs Oberland beschlossen. Bons kosten drei Euro und sind fünf Euro wert.

Bregenz. (VN-mip) Für 16-Jährige ändert sich bald einiges. Mit dem neuen Jugendschutzgesetz, das der Landtag kürzlich beschlossen hat, dürfen junge Menschen zukünftig unbegrenzt ausgehen. Gibt es zum Beispiel unter der Woche in Schruns etwas zu feiern, müssen 16-Jährige nicht mehr auf die Uhr schauen, vorausgesetzt natürlich, die Eltern erlauben es. Die Partygäste stehen allerdings vor einem Problem: Wie kommen sie so spät noch nach Hause? Der Landtag beschäftigte sich im Mai 2016 auf Antrag der FPÖ mit dieser Frage. Die Idee: Taxibons für Jugendliche. Nun liegt das Konzept des zuständigen Ressorts vor.

Demnach startet am 1. Juli ein Pilotversuch im Oberland. „Wenn er funktioniert, weiten wir den Bons auf das ganze Land aus. Ich gehe davon aus, dass er von den Jugendlichen angenommen wird“, erklärt Landesrat Johannes Rauch (Grüne) im Gespräch mit den VN. FPÖ-Abgeordneter Christof Bitschi ist zufrieden: „Damit wird die Initiative von uns Freiheitlichen aus dem Jahre 2015 nun endlich umgesetzt. Ein schöner Erfolg.“

Der Nachtmobilitätsbon heißt deshalb nicht Taxibons, weil er für alle öffentlichen Verkehrsmittel gilt; auch im Zug und im Bus. Das Angebot richtet sich an Menschen zwischen 15 und 25 Jahren und wird im Oberland getestet, also im Montafon, im Walgau, im Großen Walsertal und im Brandnertal. „Die Intention ist, dass Jugendliche immer sicher nach Hause kommen. In dieser Region erreichen wir schon einmal rund 7000 junge Menschen“, erklärt Rauch. Der Versuch soll insgesamt eineinhalb Jahre dauern.

Drei für fünf Euro

Ein Bon kostet drei Euro, ist fünf Euro wert und kann bei allen Verkehrsverbundverkaufsstellen gekauft werden, die Differenz bezahlen Land und Wirtschaftskammer. Eine Fahrt darf natürlich mit mehreren Bons bezahlt werden. Derzeit wird geprüft, ob es möglich ist, die Gutscheine über die Fahrscheinautomaten zu verkaufen. Rauch betont: „Wir hatten schon einmal ein ähnliches Projekt, damals waren die Bons in Apotheken erhältlich. Das hat sich bewährt.“ Der Pilotversuch kostet rund 100.000 Euro, inklusive Werbung und Organisation. Für die Abwicklung ist die Wirtschaftskammer zuständig, der Bon wurde vom Land und von der Taxiinnung in der Kammer gemeinsam konzipiert.

Der Bon ist allerdings noch nicht beschlossene Sache. Die Wirtschaftskammer hat ein Angebot für ihre Beteiligung gelegt, das im April dem Landtag zur Abstimmung vorgelegt wird. Ein entsprechender Beschluss dürfte jedoch Formsache sein, schließlich waren auch die Jugendsprecher der Fraktionen in den Prozess eingebunden. Laut Rauch gibt es außerdem noch einige rechtliche Dinge zu klären. Mittelfristig könnte der Taxibon mit der Mobilitätskarte („vmobil-Card“) verschränkt werden, wie Rauch in einer Anfragebeantwortung erklärt. Dafür müsste allerdings das Alter der Person mittels Karte festgestellt werden können, was noch nicht möglich ist. Deshalb wartet die Landesregierung ab, wie der Nachtmobilitätsbon von den Jungen angenommen wird.

Anfrage Taxibons.
PDF zum Download: http://VN.AT/su9tsg