Schöbi-Fink ist die Favoritin

Vorarlberg / 09.01.2018 • 20:24 Uhr
Barbara Schöbi-Fink könnte bald ein neues Büro beziehen. Franc
Barbara Schöbi-Fink könnte bald ein neues Büro beziehen. Franc

Feldkircher Vizebürgermeisterin soll Bernadette Mennel nachfolgen.

Bregenz, Feldkirch Wer führt ab 31. Jänner das Ressort Bildung und Sport in Vorarlberg? Wem wird die schwierige Aufgabe zuteil, das Projekt „Modellregion“ gegen die Widerstände der schwarz-blauen Bundesregierung zu forcieren? Wer folgt Bernadette Mennel nach, die am Montag überraschend bekannt gab, am 30. Jänner zurückzutreten? Diese Fragen sorgen derzeit vor allem innerhalb der Vorarlberger ÖVP für Aufruhr. Deren Parteichef, Landeshauptmann Markus Wallner, möchte öffentlich nicht spekulieren. „Wir haben schon Gespräche geführt, auch die öffentlich bekannten Namen sind natürlich Möglichkeiten für das Amt“, sagt er im Gespräch mit den VN. Zwei Wochen habe er Zeit, eine Lösung zu finden, damit der ÖVP-Landesparteivorstand am 22. Jänner eine Nachfolgerin bestimmen kann.

 Die Entscheidung könnte allerdings schon früher fallen. Denn hinter den Kulissen ist bereits von einer Dreierreihung die Rede. Auf Platz eins: die Feldkircher Vizebürgermeisterin Barbara Schöbi-Fink. Sie soll nicht nur die Favoritin der ÖVP-Führung sein, auch Nochlandesrätin Mennel wünsche sich Schöbi-Fink als Nachfolgerin, heißt es aus dem Landhaus. Schöbi-Fink selbst war zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen, allerdings Feldkirchs Bürgermeister Wilfried Berchtold. Denn entscheidet sich die Vizebürgermeisterin für den Schritt in die Landesregierung, dürfte sie in der Frage um die Berchtold-Nachfolge in Feldkirch aus dem Rennen sein.

Entscheidung für Feldkirch

Berchtold möchte nicht spekulieren, sagt allerdings: „Sollte Barbara Schöbi-Fink in die Landesregierung kommen, würde Feldkirch eine überaus qualifizierte Vizebürgermeisterin verlieren, das sehe ich mit einem weinenden Auge. Gleichzeitig wären wir freilich stolz, wenn Schöbi-Fink als Landesrätin auch die Interessen Feldkirchs in Bregenz vertritt.“ Erst wenn eine Entscheidung in Sachen Mennel-Nachfolge getroffen sei, werde man gegebenenfalls über eine Nachfolge beraten, sagt Berchtold. Auf Platz zwei der Reihung liegt dem Vernehmen nach mit Martina Rüscher ebenfalls eine Landtagsabgeordnete, dahinter die Bregenzer Stadträtin Veronika Marte. Schöbi-Fink ist mit 56 Jahren die erfahrenste des Trios.

Auch die Ressortverteilung könnte Thema werden. Grünen-Chef Johannes Rauch hat in den VN bereits erklärt, man könne darüber nachdenken, die Zuständigkeiten für Kinderbetreuung und Kindergärten zu bündeln. Am Dienstag machte das Gerücht die Runde, die Sport­agenden könnten zum Landeshauptmann wandern. Dieser sagt dazu: nichts. Außer: „Ja die Gerüchteküche brodelt. Ich möchte zunächst die Personalfrage klären.“ Anhand der Personen könne man sich dann die Ressorts ansehen. Aber: „Ich behalte mir vor, Veränderungen vorzunehmen.“