Ungemütliches Schulleben im Container

Am BRG Dornbirn Schoren sind Schüler und Lehrer mit den Provisorien nicht glücklich.
Dornbirn In einem VN-Leserbrief (Mittwoch-Ausgabe) machte die Dornbirner AHS-Schülerin Melanie Piskor ihrem Unmut über die provisorische Containerlösung am BRG Dornbirn Schoren Luft. Die Heizung würde nicht richtig funktionieren, im Winter sei es oft zu kalt und im Sommer zu heiß. Das Kälteproblem sei besonders im nicht isolierten Gang des Containers evident, meinte die angehende Maturantin.
Saukalt im Gang
Ein VN-Lokalaugenschein mit Direktor Reinhard Sepp (54) bestätigt die Klagen von Schülern, aber auch Lehrern, zum Teil. Lehrerin Judith Rusch, die gerade ihre Unterrichtseinheit in einer siebten Klasse beendet hat, findet: „Man spürt hier jede Bewegung von der Klasse über uns. Auch ist die Luft in diesen Containern sehr trocken. Es gibt Angenehmeres. Schülerin Hu Yaqi sagt: „Manchmal ist es zu kalt – und auch zu laut.“ Kollege Pius Bischof kritisiert die schlechte Luftzirkulation. „In diesem Klima fängst du dir gleich einmal eine Erkältung ein. Und wenn du in einem solchen Raum eine zweistündige Mathe-Schularbeit schreiben musst, dann ist das alles andere als fein.“
Funktioniert der Heizschalter, kann man die Räume durchaus warm machen. Manchmal werden sie sogar zu warm und die Fenster müssen aufgerissen werden. Nichts zu machen ist allerdings im Gang zu den Klassenzimmern. Der ist weder geheizt noch isoliert und deswegen saukalt. Zahlreiche Ritzen in der Holzwand lassen dort nicht nur nach draußen blicken, sondern erleichtern auch die unerwünschte Frischluftzufuhr.
Direktor versteht
„Ich verstehe die Kritik der Schüler“, zeigt sich Direktor Reinhard Sepp aufgeschlossen. „Aber sie sollten vielleicht zuerst zu mir kommen und mir die Mängel berichten. Dann werde ich auch sofort etwas tun“, bezieht sich der Schulleiter unter anderem auf die Leserbriefschreiberin, die bei ihm nicht vorstellig geworden sei. Die Heizungen würden, so sie nicht defekt sind, eigentlich gut funktionieren. Das Problem sei der nicht isolierte kalte Gang. „Da muss man halt immer die Türen zu den Klassenzimmern zulassen“, betont Sepp. Das Container-Provisorium wäre er trotzdem lieber heute als morgen los. „Dieses Problem wird letztlich nur durch die vorgesehene Aufstockung mit der Bereitstellung zusätzlicher Klassenräume gelöst“, ist der Schulleiter überzeugt.
Hilfe zugesagt
Sofortunterstützung zur Behebung der schlimmsten Mängel in den Containern sichert Siegfried Grassmayr (59), im Landesschulrat für Gebäudeinfrastruktur zuständig, zu. „Vor allem im Gang muss man sich die Möglichkeiten für eine Isolierung anschauen“, ergänzt der Jurist.
Aber auch ihm ist klar: „Es braucht schlussendlich die große Lösung durch eine Erweiterung des Raumangebots im Hauptgebäude.“ Wann das passiert, hänge vom Neubau des Sportgymnasiums neben der HTL in unmittelbarer Nähe des BRG Schoren ab. Dafür hat das Ministerium bereits grünes Licht gegeben. Grassmayr versichert: „Es gibt in den kommenden Wochen intensive Gespräche über all diese Infrastrukturthemen. Ich rechne damit, dass wir bald Klarheit haben und die anstehenden Herausforderungen bewältigen werden.“
„Ich verstehe die Kritik der Schüler. Aber sie sollten vielleicht zuerst zu mir kommen.“
