Neue Zollstelle auch mit Bezug zur S 18

Vorarlberg / 15.01.2018 • 19:57 Uhr
Viel ist an der Grenze Höchst/St. Margrethen los. Eine neue Zollstelle (Lupe) würde St. Margrethen entlasten. hof
Viel ist an der Grenze Höchst/St. Margrethen los. Eine neue Zollstelle (Lupe) würde St. Margrethen entlasten. hof

In St. Margrethen kommt ein Zollzentrum an die Peripherie.

St. Margrethen Der sogenannte „Stumpen“ beim Bruggerhorn in St. Margrethen ist nach wie vor ein unberührter Flecken Land. Jener Ort, der schon seit Jahrzehnten als Platz für das große Zollamt der Verbindungsstraße S 18 zwischen der österreichischen und der Schweizer Autobahn vorgesehen ist.

Aber jetzt wird es bald in unmittelbarer Nähe zolltechnische Aktivitäten geben. Auf dem Areal der Bauwerk Parkett AG wird ein neues Zollfreilager samt Kontrollzentrum gebaut. Und sollte die S 18 irgendwann tatsächlich umgesetzt werden, könnte dieses auch für die Abfertigung der dort fahrenden Lkw mitbenutzt werden. Der Schweizer Staat hat das 2,15 Hektar große Areal unlängst erworben. Noch heuer wird die Machbarkeit des Projekts geprüft, danach geht es bereits in die Genehmigungsverfahren. Zum Leben erweckt werden könnte die Zollstelle dann 2023.

Einfluss auf S-18-Planung

„Das Verzollungs- und Kontrollzentrum muss als Ersatz für das jetzige Freilagerareal jedoch unabhängig von der Realisierung der S 18 gebaut werden“, stellt David Marquis, Sprecher der eidgenössischen Zollverwaltung, klar. Allerdings: Die Entwicklung in Sachen Entlastungsstraße könnte sehr wohl Einfluss auf die endgültige Gestaltung der Zollstelle haben. Kommt die S 18, könnte das Zollzentrum sehr wohl Aufgaben der Abfertigung für Lkw, die auf der neuen Straße die Grenze passieren, übernehmen. Experten halten es für möglich, dass die neue Zollstelle bei entsprechender Erweiterung jene, die beim Stumpen geplant ist, sogar ersetzen könnte – oder diese zumindest in der Dimensionierung beeinflusst. Auch für den Verkehrsplaner im Land Vorarlberg, Jörg Zimmermann, ist es offensichtlich, dass der neue Zollplatz Einfluss auf die S-18-Planung nehmen würde. „Im Hinblick auf das Entlastungsstraßenprojekt ist eine Zollstelle an diesem Ort auf alle Fälle sinnvoll“, sagt Zimmermann.

„Wir gehen davon aus, dass wir mit dem Bau des neuen Zollfreilagers und Kontrollzentrums St. Margrethen im Jahr 2021 oder 2022 beginnen können. Bis dann wird voraussichtlich auch bekannt sein, wie es mit der Verbindung der N13 im Bruggerhorn mit der österreichischen A 14 weitergeht“, stellt auch Marquis im Nachsatz einen Bezug zum großen Straßenprojekt her.

Erleichterungen

In das Projekt Zollfreilager/Kontrollzentrum werden nach Aussage des Schweizer Zollsprechers die österreichischen Behörden miteinbezogen.

Die neue Zollstelle bedeutet vor allem für den Ortsverkehr von St. Margrethen eine Entlastung. Derzeit befindet sich das Zollfreilager mitten im Ort. Dort müssen die Schwerfahrzeuge hin- und auch wieder wegfahren.

„Natürlich macht eine Zollstelle am Ortsrand von St. Margrethen in unmittelbarer Nähe zur Autobahn die Anfahrt leichter“, bestätigt Spediteurin Barbara Scheffknecht von Scheffknecht-Transporte Lustenau. Die Hoffnung der Frächterin: „Es wird womöglich für die Speditionen nun auch billiger. Denn das Areal des jetzigen Zollfreilagers ist Privatgrund. Und für die Benutzung zahlt man Gebühren. Das wäre an einem öffentlichen Ort nicht so. Es sei denn, der Schweizer Zoll erhebt plötzlich selber Gebühren“, sagt Scheffknecht.

„Die Benützung des neuen Zollfreilagers käme die Frächter hoffentlich billiger.“

Neue Zollstelle auch mit Bezug zur S 18
Neue Zollstelle auch mit Bezug zur S 18