Ein Plan für die S 18

Was die Asfinag bis 2020 im Ried fürs Straßenprojekt machen will.
Bregenz Über diese Meldung waren betroffene Bürgermeister und viele Bürger nur wenig „amused“: Es soll bis 2020 dauern, ehe die mit der S-18-Straßenplanung betraute Autobahnen- und Schnellstraßenfinanzierungs-Aktiengesellschaft (Asfinag) eine Variante präsentieren wird. Was zum Beispiel für den Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (54) „frustrierend“ ist, ist für Asfinag-Koordinator Günter Fritz (48) „logisch“.
10.000 Autos täglich
„Wir haben das ja auch bei der Aglo-Konferenz in der Schweiz gesagt. Es wird vor 2020 keine Trassenentscheidung geben können“, betont Fritz. Bekanntlich gibt es beim vorgesehenen Entlastungsstraßenprojekt zwei Varianten: Eine sogenannte CP-Variante, die eine Ostumfahrung Lustenaus bedeuten würde, und eine sogenannte Z-Variante, die von Dornbirn-Nord aus durchs Ried Richtung Schweiz führt. Das Schlussstück mit dem geplanten Grenzübergang beim Bruggerloch wäre bei beiden Varianten dasselbe.
Das umstrittene Megaprojekt mit geplanten Investitionen in Höhe von bis zu 900 Millionen Euro soll das verkehrsbelastete untere Rheintal markant entlasten und eine leistungsfähige Verbindung zwischen der österreichischen und der schweizerischen Autobahn schaffen. Im bereits 2011 erstellten Schlussdokument des konsensorientierten Planungsverfahrens „Mobil im Rheintal“ wurden diese beiden Straßenvarianten neben Maßnahmen für den öffentlichen Verkehr als Kernstück der Entlastungsvorhaben definiert.
Laut Günter Fritz sind die Asfinag-Aktivitäten bis 2020 in drei Schritte unterteilt. „Wir fangen im April mit neuen Baugrunderkundungen an. Dazu werden wir im betroffenen Gebiet flächendeckend 180 Bohrungen durchführen. Bei den Erhebungen im Jahre 2013 waren es lediglich 15. Es gibt zusätzlich eine exakte Bestandsaufnahme der Tier- und Pflanzenwelt auf aktuellstem Stand.“
So würden zum Beispiel Lebendfallen aufgestellt, um Tierarten und Stückzahlen in Erfahrung zu bringen. „Wir werden auch Daten über Luft und Wasser erheben“, erklärt Fritz. Erneut müsse eine gesamte Vegetationsperiode kartiert werden, ergänzt der Experte. „Und“, so Fritz, „wir brauchen auch die aktuellsten Verkehrszahlen im Ried.“ Derzeit fahren bis zu 10.000 Autos täglich durchs Schweizer und Lauteracher Ried.
2019 soll laut Asfinag-Plan mit technischen Vorplanungen für die vorgesehenen Varianten begonnen werden, um dann im Laufe des Jahres 2020 eine endgültige Trassenentscheidung zu ermöglichen. „Was wir jetzt so ausführlich machen, wird in einem späteren Verfahren als fundierte Grundlage dienen“, rechtfertigt Fritz die lange Zeitdauer bis zur Entscheidung für eine Straßenvariante.
„Was wir jetzt machen, soll als gute Grundlage für ein späteres Verfahren dienen.“
