Besser als ihr Ruf: Insekten erwachen zu neuem Leben

Vorarlberg / 16.04.2019 • 14:00 Uhr
Klaus Zimmermann von der inatura Fachberatung identifiziert Insekten. VN/BEM
Klaus Zimmermann von der inatura Fachberatung identifiziert Insekten. VN/BEM

Jetzt sind Wanzen, Käfer und Co. wieder zu entdecken.

Dornbirn Die Luft wird mild, die Bäume schießen aus und überall strecken in Gärten und Wiesen erste Frühblüher ihre Köpfe ins Sonnenlicht. Aber auch Insekten erwachen zu neuem Leben. Die artenreichste Klasse der Tiere steckt ihre meist bizarren Köpfe aus dem winterlichen Quartier und geht auf Nahrungssuche. Dabei gerät die eine oder andere Art nicht nur in Konflikt mit Vorarlbergs Gärtnern und Hobbygärtnern, auch Hausbesitzer haben im Frühling überraschend viele sechs- oder achtbeinige Hausgäste zu „bewirten“. „Viele sind erschrocken, wenn auf einmal im Wohnraum Insekten in großer Zahl auftreten“, berichtet Entomologe Klaus Zimmermann von der inatura-Fachberatung (fachberatung@inatura.at). Doch müsse man nicht gleich die Chemiekeule auspacken und auf Insektenjagd gehen, so der Experte. Viele seien einfach nur für den Menschen lästig. „Zum Schädling werden sie, wenn sie durch Fraß Schäden an Pflanzen anrichten oder im Gebäude Vorräte vernichten und Bausubstanz angreifen.“

Wenn das Gartenhaus aufgeräumt und Pflanztöpfe gesäubert werden, kommt meist eine Vielzahl an Überraschungen zum Vorschein: Kellerasseln oder Feldschnurfüßler suchen Verstecke unter Steinen, Mauerspalten, verrottendem Holz und Schuppen auf. Über die Hauswände können sie in höhere Stockwerke gelangen, besonders bei Bewuchs mit Kletterpflanzen. „Aber auch wenn sie in feuchteren Kellerräumen vorkommen, ist es selten, dass Asseln sich über Lagerkartoffeln hermachen“, weiß Zimmermann. „Sie benötigen eine große Luftfeuchtigkeit, durch Austrocknung der Räume ist man auch diese Tierchen schnell los.“

Besser als ihr Ruf: Insekten erwachen zu neuem Leben
Feuerwanze Teils massenhaftes Auftreten bei Linden, Malven oder anderen Gartengewächsen. Sie sind völlig harmlos, Bekämpfung ist in keinem Fall nötig, sie richten keinerlei Schäden an.
Besser als ihr Ruf: Insekten erwachen zu neuem Leben
Ameise Verwerten Tierkadaver, sind Bestäuber. Im Frühjahr dringen sie auf Futtersuche in Häuser. Essig-, Zitronenessenz, Gips, Hirschhornsalz und Paraffinöl als Barriere einsetzen.
Besser als ihr Ruf: Insekten erwachen zu neuem Leben
Rosenkäfer Ein Nützling. Die Raupen sind nur im Kompost zu finden, zersetzen Material. Ähnlichkeit mit Mai- und Junikäfer. Unterschied: Wird er auf den Rücken gedreht, robbt der Käfer.
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Maulwurfsgrille Wegen ihrer Grabtätigkeit kein gern gesehener Gast, aber sehr nützlich. Meist in feuchten und lockeren Böden mit niedriger Vegetation. Feinde: Amsel, Star, Igel.
Besser als ihr Ruf: Insekten erwachen zu neuem Leben
Bernstein-Waldschabe Stammt aus Südeuropa, wurde nach Vorarlberg eingeschleppt. Sieht der Deutschen Schabe ähnlich, aber keine zwei Streifen. Wohnhäuser sind ihr zu trocken.
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Asiatiascher Marienkäfer Verzehrt rund 250 Blattläuse pro Tag. Manchmal massenhaftes Auftreten. Sind die Käfer im Haus, kehrt man sie mit einem Besen auf und befördert sie ins Freie. Keine chemischen Pestizide verwenden.
Besser als ihr Ruf: Insekten erwachen zu neuem Leben
Zapfenwanze Seit 2009 in Vorarlberg. Häufig in Hausnähe zu finden, richtet keinen Schaden an. In großer Zahl als Plage empfunden.