Ausländisches Alpvieh darf nach Vorarlberg

Einzelne Alpen in Vorarlberg werden auch heuer von Schweizern und Liechtensteinern bestoßen. Nun fehlt es noch an Wasser.
“Trotz der aktuellen Coronavirus-Situation gehen wir davon aus, dass auch heuer wieder alle Alpen in Vorarlberg bewirtschaftet werden”, erklärt Martin Rusch von der Abteilung Alpwirtschaft des Landes Vorarlberg. “Aus Schweizer Sicht ist es kein Problem, dass die Kühe aus der Schweiz nach Österreich auf die Alpen gebracht werden. Entsprechende Bewilligungen werden erteilt, ebenso wird die Rückkehr im Herbst garantiert”, versichert die eidgenössische Bauernverbandssprecherin Sandra Helfenbein nach Rücksprache mit dem St. Galler Kantonstierarzt. Es sei aber nicht bekannt, welche Vorgaben die österreichischen Behörden dem Alpbetrieb auferlegen werden. Schweizer Tierhalter sind aufgefordert, mit den österreichischen Behörden diesbezüglich Abklärungen zu treffen.
39.400 Tiere werden heuer voraussichtlich auf 520 Vorarlberger Alpen von 1000 Älplern betreut, trotz Coronavirus. 92 Prozent der Tiere kommen aus Vorarlberg, doch gerade im Montafon spielte lange auch Schweizer Vieh eine Rolle. Im vergangenen Jahr waren es 683 Tiere, vor allem Schafe aus der Eidgenossenschaft. Vor wenigen Jahren war der Anteil der Schweizer Tiere noch beträchtlicher: 2013 waren es 1348, vor 25 Jahren noch über 4000. Betreut werden diese meist auf Alpen in Schweizer oder Liechtensteiner Besitz.
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Schuld für den Rückgang, vor allem seit 2013, sind laut Rusch jedoch vor allem in zwei Einflüssen zu suchen: Einerseits erhöhte die Schweiz seit den 1990ern immer wieder die Förderungen an die Alpwirtschaft in Form von Sömmerungsbeiträgen. Andererseits gibt es durch die Schweizer Behörden nicht zuletzt seit 2013 strenge Auflagen aufgrund des TBC-Risikos für Schweizer Vieh. Dennoch, nur aus Tirol kommen mit 1648 Stück Vieh (4,16 Prozent) noch mehr auswärtige Tiere auf Vorarlbergs Alpen.
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Derzeit blicken so manche Landwirte daher wohl eher aufgrund der Trockenheit besorgt auf die kommende Alpsaison. 2018 gab es vor allem im Montafon Wassermangel auf mehreren Alpen, 2019 war es zumindest zum Beginn der Alpsaison ähnlich trocken. “Aufgrund des schneearmen Winters und des sehr sonnigen Wetters jetzt, ist es teilweise sehr trocken. Da es noch eine Zeit dauert bis zum Alpauftrieb warten wir ab, wie es mit dem Futteraufwuchs wird”, ist Rusch noch zurückhaltend.
Alpgastronomie wohl ab Mitte Mai
Und auch die gastronomische Alpwirtschaft wird sich auf eine spezielle Saison einstellen dürfen. Gegenüber der APA zeigten sich aber Alpenverein und Naturfreunde Österreich, die größten Betreiber von Alphütten zuversichtlich den Betrieb mit Mitte Mai aufnehmen zu dürfen.