Friseurmeisterin Mägi: „Das Geschäft ist mein Leben“

Friseurmeisterin Magdalena Lechthaler sehnt nach der coronabedingten Zwangspause den Neustart herbei.
ST. Gallenkirch Magdalena Lechthaler (26) kann es kaum erwarten, bis sie ihren Friseursalon „Mägis Haarstudio“ wieder aufsperren kann. „Mir fehlt ‚das Schaffa‘ gewaltig“, klagt die Friseurmeisterin, „ich vermisse die Kunden, die Arbeit und das Geschäft“. Die durch die Coronavirus-Pandemie bedingte mehrwöchige Zwangspause hat ihr einmal mehr gezeigt, wie sehr sie ihren Beruf liebt. „Das Geschäft ist meine Existenz, mein Leben, meine Erfüllung.“
„Als Kind habe ich meinen Puppen die Haare geschnitten.“
Magdalena Lechthaler, Friseurmeisterin
Ihre Leidenschaft für den Friseurberuf machte sich schon in ihrer Kindheit bemerkbar. „Ich habe meinen Puppen die Haare geschnitten und mich selbst immer schön frisiert“, erzählt die Haarkünstlerin lächelnd. Logisch, dass sie als Jugendliche mit Begeisterung eine Friseurlehre absolvierte. 2015 trat sie zur Meisterprüfung an. Denn: „Ich wollte immer schon mein eigenes Geschäft. Auch weil ich meine eigenen Ideen hatte und diese umsetzen wollte.“ Ihr Vater, ein selbstständiger Kunsttischler, ist ihr diesbezüglich ein Vorbild. „Er macht auch alles mit Herzblut.“ Dass sie die dreiteilige Befähigungsprüfung auf Anhieb schaffte, kommentiert sie so: „Wenn ich etwas will, gebe ich alles.“ Die Prüfung war alles andere als einfach. „Wir sind zu zwölft angetreten. Nur sechs davon kamen durch.“

Am 1. September 2015 eröffnete die frischgebackene Friseurmeisterin in ihrer Heimatgemeinde St. Gallenkirch ihr eigenes Geschäft. Der Salon hatte schnell großen Zulauf. „Die Leute waren froh, dass es im Dorf wieder einen Friseur gibt. Drei Jahre lang hatte es keinen gegeben. Er fehlte den Einheimischen und den Touristen sehr.“ Zunächst schaukelte Mägi – so wird sie von vielen liebevoll genannt – den Betrieb allein. Aber schon nach fünf Monaten musste sie sich nach Verstärkung umsehen, weil das Geschäft so gut lief. Heute arbeitet die Jungunternehmerin mit einem Lehrling zusammen und einer Friseurin, die geringfügig angestellt ist.
Die Arbeit ist ihr keine Arbeit. „Für mich ist es kein Job, sondern ein Hobby, das mich erfüllt.“ Sie schätzt es sehr, dass sie als Haarkünstlerin ihre Kreativität voll ausleben kann. „Jeder Kunde ist einzigartig, jedem passt ein anderer Schnitt. So kann ich mich entfalten“, freut sie sich jeden Tag, dass sie ihre Leidenschaft leben, in ihr Haarstudio gehen und ihre Kunden mit einem neuen Haarschnitt zufrieden und glücklich machen kann.
„Gott sei Dank habe ich Rücklagen“
In diese Euphorie platzte die Coronakrise. Als Mägi ihr Geschäft am 15. März zusperren musste, war sie sehr traurig und verunsichert. „Ich wusste ja nicht, wann wir wieder aufsperren dürfen.“ Diese Ungewissheit machte ihr zu schaffen. Ihr Glück ist nur, dass sie Rücklagen hat. „Fünf Wochen ohne Einnahmen überstehe ich, aber wenn die Zwangspause noch zwei oder drei Monate länger gegangen wäre, dann wäre es auch für mich existenzgefährdend gewesen.“
Deshalb ist sie „sehr, sehr froh“, dass sie am 2. Mai ihren Friseursalon wieder öffnen kann. Es hätten sich schon einige Kunden angesagt, sagt sie frohen Mutes. Das zeige ihr, dass sich die Kundschaft bei ihr wohlfühle. Und das soll auch so bleiben, auch während der Coronazeit. „Ich werde selbstverständlich alle Sicherheitsauflagen erfüllen. Alles wird so geregelt, dass sich die Kunden sicher fühlen können“, verspricht sie und fährt sich durch ihr schönes, langes Haar.
Magdalena Lechthaler
Geboren 16. November 1993 in Bludenz
Wohnort Tschagguns
Familie in Partnerschaft
Hobbys Radfahren, Joggen, Zeichnen