Spullersee-Baustelle im Zeitplan

Arbeiten beim Spullerseekraftwerk gehen in Zwischenbetriebsphase über.
Wald am Arlberg Nachdem in den vergangenen Monaten intensiv am Kraftwerk Spullersee gearbeitet wurde, gehen die Arbeiten nun bis Juli in die Zwischenbetriebsphase über, um das anfallende Schmelzwasser im Einzugsbereich des Kraftwerks über die bestehende Druckrohrleitung abzuarbeiten. Seit der Vergabe des Bauloses mit Ende 2019 hatten die Experten der ÖBB dabei nicht nur mit den Naturgewalten zu kämpfen, sondern auch den durch die Pandemie verursachten Einschränkungen.
Nach Bekanntwerden der Corona-Auswirkungen und Verkündung der Handlungsanweisung der Bau-Sozialpartner wurde der Baustellenbetrieb an die Umstände angepasst. Dank der hohen Disziplin der Baufirmen der ÖBA, des Werkspersonals und Projektbeteiligten konnte bzw. kann an der Revitalisierung des Kraftwerks Spullersee weitergearbeitet werden. Dies bedeutet aber auch, dass Bauvorgänge, die zuvor parallel geplant gewesen wären, seriell hintereinander abgearbeitet werden müssen. Der erhöhte Zeitaufwand wird durch einen Zwei-Schichtbetrieb und Wochenendarbeit kompensiert. „Ich bin froh und dankbar, dass die anspruchsvollen Arbeiten im Hochgebirge trotz der zusätzlichen Herausforderungen der aktuellen Situation sicher und zeitgerecht abgeschlossen werden konnten. Die Investitionen der ÖBB-Infrastruktur AG sind gerade jetzt unverzichtbare Säulen um die Wirtschaft wieder anzukurbeln und Arbeitsplätze zu sichern“, erklärt Andreas Matthä, CEO ÖBB-Holding AG.
Was noch kommt
Nachdem im Frühjahr nach der Enteerung des Spullersees bereits die seeseitige Apparatekammer ausgebrochen werden konnte sowie verschiedene maschinenbauliche Anlagen eingebaut wurden, sollen ab Juli die Einlaufklappen nun ein letztes Mal geschlossen werden. Das alte Stollenrohr aus dem Jahr 1924, das gemeinsam mit der Steilrohrleitung den Kraftabstieg bildet, wird auf der gesamten Länge von 1826 Metern mit einem modernen erdverlegten Stahldruckrohr ausgetauscht.
Dies soll bis Februar 2021 vollbracht werden. Im Anschluss daran geht das Kraftwerk Spullersee mit 36MW Ausbauleistung – das entspricht der ursprünglichen Leistung des Kraftwerks – in den Probebetrieb. Parallel zur baubedingten Abstellung des Kraftwerks werden Kontroll- und Wartungstätigkeiten im Kraftwerk durchgeführt. Nach Abschluss der Restarbeiten soll das Spullersee-Projekt im Jahr 2022 abgeschlossen sein.