Hammerattacke auf Sagmeister-Auslage

36-Jährige zog eine Spur der Verwüstung durch die Bregenzer Innenstadt.
Feldkirch „Im Dezember ging es mir ziemlich schlecht, ich hatte ein Burn-out und trank viel zu viel Alkohol“, sagt die 36-jährige Frau, die sich bislang nichts zuschulden kommen ließ. Durch eine Bürgschaft für ihren Mann habe sie 35.000 Euro Schulden am Hals, jetzt laufe die Scheidung, der Privatkonkurs sei beantragt, sie versuche, ihr Leben in den Griff zu bekommen.
Wesentliche Schritte wie eine mehrmonatige, stationäre Alkoholtherapie hat die Bregenzerin hinter sich. Ihre Tochter ist nun wieder bei ihr. 1500 Euro bekommt sie monatlich an AMS-Geld und Mindestsicherung. Die Schäden will sie nach Möglichkeit wieder gutmachen. „Es tut mir leid, was ich getan habe“, versichert sie am Donnerstag vor Gericht.
Alkohol und Probleme
An zwei Tagen richtete die Frau einen Schaden von rund 9000 Euro an. Einmal am helllichten Tag beim Bregenzer Verein Miriam in der Weiherstraße. Am 6. Dezember waren dann das Modehaus Sagmeister, die Kreuzbar und das Hotel Weißes Kreuz an der Reihe. Bei den Gastrobetrieben besprühte die 36-Jährige Schilder und andere Gegenstände mit lila Farblack. Beim Damen- und Herrenmodengeschäft Sagmeister schlug die Frau in ihrem verwirrten Zustand mit einem Hammer gegen die Schaufensterscheiben, wodurch ein Schaden von knapp 8000 Euro entstand. Sie habe die Objekte nicht gezielt ausgesucht. „Ich war psychisch einfach am Boden“, bedauert sie ihr Verhalten.
Wilde Mischung
Weil sie am Abend so viel Whisky und Bier intus gehabt habe, sei sie aus dem Fenster geklettert und einfach losgezogen. Die intensive Betreuung durch die Caritas und andere Beratungsstellen tue ihr gut, sie will wieder ein normales Leben führen. Weil sie sich bislang noch nie etwas zuschulden hat kommen lassen, bekommt die Vandalin eine Diversion mit 500 Euro Buße. Dazu kommen etwas über 100 Euro für die Entfernung der Lackspuren.
Ob die Versicherungen noch wegen der Verglasungen auf sie zukommen, ist offen. Von ihren Eltern könne sie keine Unterstützung erwarten, aber ihr Freund könne ihr eventuell Geld leihen, außerdem will sie so bald wie möglich arbeiten, zeigt sich die Beschuldigte beim Prozess zumindest guten Willens.