Überschuss in Feldkircher Stadtkasse

Rechnungsabschluss 2019 mit plus von rund acht Millionen, aber auch Schuldenanstieg.
Feldkirch Ein „sehr erfreulicher“ Rechnungsabschluss – wie Bürgermeister Wolfgang Matt betont – konnte den Stadtvertretern bei ihrer Sitzung gestern Abend vorgelegt werden. Die Jahresrechnung 2019 wies Gesamteinnahmen und -ausgaben in der Höhe von 95,5 Millionen Euro aus und lag damit um rund 9,3 Prozent unter dem Voranschlag. Überdies konnte bei der laufenden Gebarung ein Überschuss von 7,95 Millionen Euro und damit auch der zweitbeste Rechnungsabschluss überhaupt erzielt werden. Die gute wirtschaftliche Entwicklung 2019 habe sich positiv auf die Ertragsanteile ausgewirkt, diese seien, wie Matt es pointiert formuliert, „geradezu gesprudelt.“ Konkret gab es ein Plus von etwa 6 Prozent. Als außerordentlich belastend hingegen bezeichnet der Stadtchef die Transferzahlungen an das Land Vorarlberg, die mit 18,8 Millionen Euro zu Buche schlagen, und das obwohl die Steigerung zum Vorjahr mit rund zwei Prozent moderater ausgefallen sei.
Der Ausgabenschwerpunkt der Stadt Feldkirch lag dabei im vergangenen Jahr vor allem auf Grundstücksankäufen. Mit knapp sechs Millionen Euro die größte Investition in diesem Bereich war der Kauf der alten ÖBB-Lehrlingswerkstätte. Diese wurde, genauso wie die Endabrechnung des neuen Jugendhauses, über Fremdmittel finanziert. Dadurch erhöhte sich auch der Schuldenstand der Montfortstadt seit fünf Jahren wieder. Stand die Stadt Feldkirch 2018 mit rund 49 Millionen in der Kreide, stiegen die Verbindlichkeiten im vergangenen Jahr auf ca. 55,4 Millionen Euro. Damit einhergehend steigt die Pro-Kopf-Verschuldung um 162 Euro auf 1613 Euro an. Kräftig investiert wurde in den Bereich Schulen, Kinderbetreuung und Sport. Fast ein Fünftel des Haushaltsvolumens oder 18,4 Millionen Euro flossen unter anderem in die Erweiterung des Kindergartens Rheinbergstraße in Tisis sowie Sanierungsarbeiten an der Volksschule Nofels.
Jede Investition wird geprüft
Trotz der guten finanziellen Ausgangssituation werde sich die Coronakrise in der Stadtkasse niederschlagen, wie Matt berichtet. Daher werde aktuell jede geplante Investition ausgiebig geprüft, was in der Folge Auswirkungen auf die Umsetzung von Projekten haben kann. Kein Fragezeichen aufgrund der Finanzen gebe es aber beim Bau des Stadttunnels, wenn überhaupt, nur ein zeitliches. “Da gibt es nichts zu rütteln“, so Bürgermeister Matt. Ähnlich sei es beim Neubau der Volksschule Altenstadt.