Tourismus im Bregenzerwald mit positiven Zahlen

Unerwartetes Nächtigungsplus gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Egg Das hat selbst die größten Optimisten überrascht: Mit knapp 189.000 Übernachtungen wurde im Juli das Ergebnis vom Juli 2019 um fast ein Prozent übertroffen. Geschäftsführerin Herlinde Moosbrugger und ihr Team vom Bregenzerwald Tourismus hatten angesichts zahlreicher erfreulicher Rückmeldungen aus den 22 Gemeinden auf ein gutes Ergebnis gehofft, dass es aber gleich ein Plus gegenüber Juli 2019 geben würde, damit war nicht zu rechnen.
Trend setzt sich fort
In die Freude über dieses überaus positive Ergebnis – und der Trend setzte sich auch im August fort – mischt sich aber auch die Sorge darüber, dass diese Entwicklung am vielzitierten seidenen Faden hängt. Corona kann von heute auf morgen mit neuerlichen drastischen Einschränkungen alles zum Negativen verändern; der Mai ist mit einem de facto Totalausfall (Nächtigungsrückgang gegenüber Mai 2019 knapp 96 Prozent) eine deutliche Warnung, was ein Worst-Case anrichten kann.
Deshalb sei es, so Geschäftsführerin Moosbrugger, sehr schwierig, eine Prognose für die weitere Sommersaison zu erstellen, denn „das Anfrage- und Buchungsverhalten ist nach wie vor sehr kurzfristig. Dies ist auch eine Reaktion potenzieller Gäste auf die schwierig abschätzbaren zukünftigen Entwicklungen sowohl in den Herkunftsländern als auch in den Zielländern. Für den Bregenzerwald ist es von essenzieller Bedeutung, dass es keine Einreisebeschränkungen nach Österreich für Gäste aus der Schweiz und Deutschland gibt.“
Hervorragend aufgestellt
Die erfreuliche Entwicklung im Juli führt Moosbrugger zu einem Gutteil darauf zurück, dass der Bregenzerwald im Vergleich zu vielen anderen Destinationen hervorragend aufgestellt ist. „Die Region profitiert in der derzeitigen Situation auch von einer dezentralen Freizeitinfrastruktur, relativ kleinen Betriebseinheiten und einem breitgefächerten Angebot an Aktivitäten und Sportmöglichkeiten, welche großteils im Freien, in der Natur stattfinden.“
Insgesamt 36 Prozent minus
Bei aller Freude über einen sensationellen Juli darf jedoch nicht vergessen werden, dass das erste Sommerhalbjahr (Mai bis Juli) mit einem Minus von 36 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 abschließt und gegenüber dem Vorjahr rund 136.000 Nächtigungen fehlen.
Die Nächtigungsentwicklung innerhalb der Region weist große Unterschiede auf. So hat Riefensberg im Juli die Nächtigungen gegenüber 2019 sogar mehr als verdoppelt und auch in absoluten Zahlen am stärksten zugelegt. Auch Warth und Au konnten jeweils knapp 2000 Nächtigungen zulegen. Hingegen erlitten Lingenau (minus 1900), Mellau (minus 1800) und Alberschwende (minus 1500) die größten Einbußen.
Gesamthaft konnten für die erste Saisonhälfte Warth (plus 1500) und Riefensberg (plus 900) sogar Zuwächse verbuchen, alle anderen 20 Gemeinden blieben hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück. STP