Bezauer Ausstellungsstück wurde zur Kreativabteilung

Vorarlberg / 16.09.2020 • 15:37 Uhr
Bei der Handwerksausstellung war es ein Blickfang, jetzt steht das Haus als Kreativ-Abteilung der Tischlerei Meusburger in inspirierendem Umfeld.<span class="copyright"> stp  </span>
Bei der Handwerksausstellung war es ein Blickfang, jetzt steht das Haus als Kreativ-Abteilung der Tischlerei Meusburger in inspirierendem Umfeld. stp

Interessante Nachnutzung ein Jahr nach der Handwerksausstellung.

Bezau Nachhaltigkeit war seit Beginn der Bregenzerwälder Handwerksausstellung vor mehr als 40 Jahren ein wichtiger Aspekt. Es sollte deshalb nicht nur die Leistungsfähigkeit der Betriebe zur Schau gestellt, sondern die Ausstellung auch als Plattform genutzt werden, um neue Kunden zu gewinnen und Geschäftsverbindungen zu knüpfen.

Ein Jahr nach der Jubiläumsausstellung kann der Bezauer Zunftobmann Johannes Batlogg diesbezüglich zufrieden Bilanz ziehen: „Die Aussteller haben während der Schau viele neue Kontakte knüpfen können und daraus sind auch interessante Aufträge entstanden“, weiß er aus zahlreichen Gesprächen mit Handwerkern zu berichten.
Aber nicht nur deshalb ist die Rückschau eine Erfolgsbilanz. Ein interessanter Aspekt der Ausstellung war und ist auch die Nachhaltigkeit. So waren manche Ausstellungsobjekte im Hinblick auf eine Nachnutzung ausgerichtet, d. h. es lagen fixe Bestellungen vor und das Ausstellungsobjekt fand nach dem Ende der Schau einen Abnehmer. Solche Nachnutzungen betrafen nicht nur kleine Objekte, sondern in einem Fall sogar ein ganzes Haus, das bei der Ausstellung in Fertigteilbauweise erstellt und anschließend demontiert und in Bizau, am Eingang zum Schönenbacher Tal wieder errichtet wurde. „Die Zimmerei Michael Kaufmann hat unseren Ausstellungsstand im Hinblick auf die spätere Nutzung konzipiert“, erläutert Tischler Wolfgang Meusburger bei einem Lokalaugenschein auf dem Balkon mit grandioser Aussicht. Von diesem Blick auf die Bergwelt mit der Kanisfluh ist auch Margit Hinterholzer „hin und weg“. Als Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit im OK-Team der Handwerksausstellung sammelt sie fleißig Rückmeldungen der Aussteller und ist begeistert vom Konzept der Tischlerei Meusburger. Dieser erinnert an die Ausstellung: „Dort haben sich in diesem Haus mehrere Handwerkskollegen präsentiert: der Fußbodenprofi Josef Fröwis nutzte die Gelegenheit, den Boden zu legen, Steinmetz Bertram Lenz beteiligte sich mit einer Küche und Anna Claudia Strolz präsentierte ihre exklusiven Leuchten. Zum Drüberstreuen offerierte auch noch der Bizauer Brenner Bartholomäus Fink in diesem Gemeinschaftsprojekt seine edlen Brände.“

Mit Kunstwerk ergänzt

„Wir hatten eine ganz klare Vorstellung, wie dieses rund 20 mal sieben Meter große und im Endausbau zweistöckige Haus genutzt werden soll: als Kreativabteilung unseres Betriebs. Hier sollen in einem inspirierenden Umfeld und abseits unseres Handwerksbetriebs außergewöhnliche Objekte geplant werden“, erläutert Meusburger sein Konzept. Wegen Corona wurde der Innenausbau zwar verzögert, neben dem Haus kann aber schon eine bemerkenswerte Ergänzung bewundert werden: Der Bregenzerwälder Künstler Herbert Meusburger („Er ist hier praktisch mein Nachbar“, so der Tischlermeister) hat für sein Kunstwerk „O.T.“, eine 30-teilige Stele aus afrikanischem Granit, die er vor einigen Jahren für eine Ausstellung im Vorarlberg Museum geschaffen hat, einen idealen Standort gefunden. Bildhauer- und Handwerkskunst werden hier symbolisch verbunden, wie der Tischlermeister erläutert. STP