Wolfgang Matt: “Es hätte alles passieren können”

Wolfgang Matt (ÖVP) zeigt sich erleichtert, den Bürgermeistersessel verteidigt zu haben.
Feldkirch Bereits beim ersten Wahlgang hat Wolfgang Matt (65, VP) einen klaren Vorsprung auf seinen Herausforderer Daniel Allgäuer (56, FP) aufweisen können. Bei der Bürgermeisterstichwahl wurde Matt erwartungsgemäß von 6157 Bürgern und Bürgerinnen (61,69 Prozent) in seinem Amt bestätigt.
Herr Matt, Sie wurden mit über 60 Prozent der Stimmen als Bürgermeister gewählt. Wie fühlt sich der Sieg an?
Es gilt vor allem denjenigen Wählerinnen und Wählern zu danken, die ein zweites Mal zur Urne gegangen sind und mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Ich denke, das war die große Herausforderung, denn die Wahlbeteiligung war heute leider nicht überwältigend (Anmerkung d. Red.: 39,9 Prozent).
Haben Sie sich schon auf eine mögliche Wahlniederlage vorbereitet, oder sind Sie optimistisch in die Stichwahl gegangen?
Ich komme vom Sport. Wenn man weiß, dass das Ergebnis bis zum Schluss offen ist, habe ich mir natürlich auch meine Gedanken dazu gemacht. Ich bin aber optimistisch in die Stichwahl gegangen, denn ich gehe nicht mit dem Hintergedanken einer möglichen Niederlage in ein Rennen. Aber es hätte natürlich alles passieren können.
Warum glauben Sie, haben die Feldkircher Ihnen das Vertrauen geschenkt?
Ich denke, die Feldkircher Volkspartei hat immer schon mit Programmen überzeugt. Die Stadtentwicklung ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Politik funktioniert und wie Programme wirken. Die Wähler haben sehr viel Aufmerksamkeit auf unser Programm gelegt und gewusst, wie man in Feldkirch arbeitet und dass die Volkspartei verlässlich ist.
Mit Ihrer Partei halten Sie aber nur 15 der 36 Sitze in der Stadtvertretung. Haben Sie schon Gespräche mit anderen Fraktionen über eine mögliche Koalition geführt?
Mein erstes Ziel war es, die Stichwahl zu gewinnen. Jetzt geht es ans Arbeiten. Ich habe bislang noch kein Gespräch geführt – das werde ich in dieser Form auch nicht allein tun. Es ist für mich ausschlaggebend, wie wir das Programm, das Feldkirch vorbereitet hat, auch umsetzen können. Mit welchen Kräften wird sich zeigen.
Können Sie sich Herrn Allgäuer als Vizebürgermeister vorstellen?
Das kann ich jetzt noch nicht sagen.
Corona hat das Land weiter im Griff. Was kann ein Bürgermeister tun, um der Krise entgegenzusteuern?
Wir sind in erster Linie dazu gefordert, das System zu erhalten. Es muss alles gesichert sein, was die Grundversorgung der Bürger betrifft. In weiterer Folge muss auch die Betreuung stimmen, von der Frühpädagogik bis hin zur Pflegebetreuung. In Feldkirch hat das seit März hervorragend funktioniert. Wir bleiben weiterhin sehr professionell, vorsichtig, überzeugt und überlegt. So werden wir auch diesen Kampf weiter bestreiten.
Wir feiern Sie den Sieg?
Eine große Wahlparty ist natürlich nicht drin. Aber im Kreise der Familie werden ich mir sicher das eine oder andere Bierchen genehmigen.