Wie Ronald Mihala seine Faszination für Technik weitergibt

Als Fachbereichsleiter Technik an der FH Vorarlberg unterrichtet er auch Studierende.
Dornbirn Zwei Wochen nachdem Ronald Mihala seinen neuen Job angetreten hatte, wurde die Arbeitswelt durch den Lockdown im März auf den Kopf gestellt. Dies hinderte den neuen Leiter des Fachbereichs Technik an der Fachhochschule Vorarlberg aber nicht daran, seine langjährige Erfahrung im Management- und Wissenschaftsbereich einzubringen. „Wir haben uns von heute auf morgen umgestellt und von zuhause aus gearbeitet“, erzählt der 46-Jährige. Mihala hat die Erfahrung gemacht, dass das Homeoffice und das Privatleben fließend ineinander übergehen. “Für mich war es schwieriger abzuschalten. Man muss mehr Disziplin aufbringen.” Zwar war es für die Studierenden und die Lehrenden eine Herausforderung, aber es wurde weiter gelernt und geforscht. Sogar Übungen und Simulationsprogramme wurden online gehalten. So war es möglich, dass die Studierenden kein Semester verloren haben.
Kontakt zu Studierenden
In seinen Zuständigkeitsbereich fallen die Studiengänge Maschinenbau, Mechatronik, Elektrotechnik, Nachhaltige Energiesysteme, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Informatik/Digital Innovation. Oder anders ausgedrückt: Er ist für 40 Prozent der Studierenden und etwa 50 Mitarbeiter verantwortlich. „Diesen neu geschaffenen Job anzunehmen, war eine super Entscheidung.“ Davor war der gebürtige Burgenländer zehn Jahre lang in der Privatwirtschaft tätig. Jetzt genießt er es, klassische Managemententscheidungen einzubringen sowie Vorlesungen zu halten. „Ich arbeite gern mit jungen Menschen zusammen. Ich versuche sie zu inspirieren, zu fördern und Perspektiven aufzuzeigen. Sie sind unsere Zukunft“, ist ein Beweggrund für den neuen Job. Ein weiterer ist die Möglichkeit, die Weiterbildung im tertiären Bereich mitzugestalten. „Gerade Schlüsselthemen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind eine Herausforderung für alle. Hier will ich von Anfang an dabei sein”, erklärt der promovierte Bauingenieur.
Liegt in der Familie
Die Technikaffinität Mihalas kommt nicht von ungefähr. Diese liegt in der Familie und hatte für ihn Vorbildcharakter. “Mein Vater war Zimmerer. Meine Geschwister haben auch alle eine technische Ausbildung”, schildert der Naturbegeisterte. Etwas zu begreifen – auch im wahrsten Sinne des Wortes, zu schleifen oder zu nageln habe ihn von klein auf fasziniert. Er habe sich auch lange für Medizin interessiert. “Ich habe während meines Bauingenieurstudiums auch in Chemielabors reingeschaut. Mich interessiert alles Naturwissenschaftliche und natürlich alles, was mit Rechnen zu tun hat”, fasst der Netflix-Serien-Seher zusammen.
Damit der Frauenanteil in der Technik steigt, müsste seiner Meinung nach früh angefangen werden, das Interesse der Mädchen an dieser Materie zu wecken. “Es gibt noch zu viele Stereotypen in den Köpfen. Man müsste mehr mit Vorbildern arbeiten und sich zuhause mehr Zeit nehmen, um auf die typischen Kinderfragen einzugehen”, erklärt der Vater einer zwölfjährigen Tochter. Mit ihr spielt Ronald Mihala übrigens gerne Fußball oder Basketball. “Da sie einen intuitiven Umgang mit künstlicher Intelligenz hat, kann es schon vorkommen, dass sie mir etwas am Handy erklären muss”, schildert er mit einem Zwinkern. Grundsätzlich gelte es aber, bei Kindern die Neugierde aufrechtzuerhalten. “Das ist das Wichtigste, das wir unseren Kindern mitgeben können.”
Ronald Mihala
Fachbereichsleiter Technik an der FH Vorarlberg
Ausbildung: Studium Bauingenieurwesen; Promotion in konstruktivem Ingenieurbau
Laufbahn: Leitung eines akkreditierten Prüf- und Forschungslabors, BOKU Wien, Leiter der Forschung für Befestigungstechnik & Applikationen und Leiter des Zulassungswesens der Abteilung Direktbefestigung, Hilti Schaan
Wohnort: Feldkirch
Geboren am: 10.10.1974
Familie: verheiratet, eine Tochter
Hobby: Sport, Wandern
Lebensmotto: Wer Kind bleibt, kann Mensch werden
Lieblingsessen: Pizza (mit viel Käse)