„Tierschutz kennt keinen Lockdown“

Die Krise macht der Wildtierhilfe zu schaffen. Obfrau Katharina Feurstein zeigt sich besorgt, weil auch die Spendengelder fehlen.
Göfis Schon der erste Lockdown im Frühjahr setzte der Vorarlberger Wildtierhilfe ordentlich zu. Von einem Tag auf den anderen brachen wichtige Spendengelder weg, um die professionelle Versorgung der wilden Nachbarn zu gewährleisten. „Der Tierschutz kennt keinen Lockdown. Es gibt immer etwas zu tun“, betont Wildtierhilfe-Obfrau Katharina Feurstein. Während der Jungtierzeit im Sommer liefen die Telefone bei den ehrenamtlichen Helfern wie jedes Jahr heiß. Parallel dazu liefen auch die Planungen für die neue Artenschutzstation auf Hochtouren. Diese soll, wie berichtet, künftig die zentrale Anlaufstelle für ganz Vorarlberg bilden und eine artgerechte und professionelle Unterbringung der Wildtiere gewährleisten.
Pläne auf Eis
Nun aber bremst der zweite Lockdown die Pläne der engagierten Tierfreunde ein zweites Mal ein. Aufgrund der Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung des Coronavirus konnten zahlreiche öffentliche Aktionen wie das Kitzschutzprojekt, Vorträge an Schulen oder wichtige Besprechungen über die Zukunft der Artenschutzstation nicht stattfinden. Außerdem fließen aufgrund des Veranstaltungsverbots weniger Spenden in die Tierschutzkassa. „Futtermittel, Medikamente und Untersuchungen werden bei uns mittels Spendengeldern finanziert. Es wird langsam eng“, zeigt sich die ausgebildete Tierpflegerin besorgt.
Igel als Sorgenkinder
Für Katharina Feurstein gilt: Jedes Wildtier, das Hilfe benötigt, muss die Pflege bekommen, die es braucht. Auch der Wintereinbruch stellt die Helfer vor Herausforderungen. Aktuell sind es viele Igel, die auf die Hilfe der Pfleger angewiesen sind, denn dem stacheligen Wildtier machen vor allem die fehlenden Isolationsmöglichkeiten wie Laub, Moos oder Gräser zu schaffen. Auch verletzte Fledermäuse oder Greifvögel zählen in der kalten Jahreszeit zu den tierischen Patienten.
Gesund gepflegt werden die Wildtiere in den privaten Räumlichkeiten der Helfer. „Wir alle müssen unsere ehrenamtliche Tätigkeit mit unseren Berufen und Familien vereinbaren. Lange können wir in diesem Umfang und Professionalität nicht mehr weitermachen. Das ist nur möglich, wenn die Kapazitäten stimmen und uns entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.“