Wie sich das Virus auf die Bevölkerungszahl auswirkt

Weniger Geburten, mehr Tote: Erstmals seit 1996 ist die Bevölkerungszahl in Vorarlberg gesunken.
Bregenz 3424 Vorarlberger sind im Jahr 2020 gestorben. Das sind fast 400 mehr als im Jahr zuvor; mehr als in allen Jahren seit 2013. Gleichzeitig hat die Geburtenrate abgenommen. 4159 Vorarlberger kamen im Vorjahr auf die Welt, so wenig wie seit 2015 nicht mehr. Der Geburtenüberschuss ist deshalb vergleichsweise niedrig: Das Verhältnis zwischen Geburten und Todesfällen im Coronajahr 2020 liegt bei einem Plus von 735. Inklusive Zu- und Abwanderungen ergibt das im Jahresvergleich einen Zuwachs von 2072 Einwohnern (+0,5 Prozent). Im Quartalsvergleich ging die Zahl sogar zurück: Am 30. September 2020 vermeldete die Landesstatistik 399.931 Einwohner. Die 400.000er-Marke sei nahe und es galt als sicher, dass sie im nächsten Quartal überschritten wird. Nun leben aber 399.924 Menschen im Land. „Im 4. Quartal 2020 gab es weniger Geburten, mehr Sterbefälle und eine geringe Zuwanderung“, erläutert die Statistikabteilung. Erstmals seit 1996 ist die Bevölkerung von einem Quartal zum anderen zurückgegangen.
Die Übersterblichkeit lag in Vorarlberg laut Landesstatistik bei 12,8 Prozent. Bei Männern bei 14,5 Prozent, bei Männern über 65 Jahren bei 16,2 Prozent. Bei Frauen lag sie bei 11,2 Prozent. Zwei Regionen im Land haben einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Im Kleinwalsertal leben 140 Menschen weniger, die Einwohnerzahl sank von 5122 auf 4982 (-2,5 Prozent). Im Großen Walsertal sank die Bevölkerungszahl von 3423 um 0,2 Prozent auf 3415. Den stärksten Zuwachs verzeichnet das Brandnertal. 47 Einwohner mehr bedeuten 1318 Brandnertaler und ein Plus von 3,7 Prozent. Im Leiblachtal leben 298 Menschen mehr, was eine Steigerung um zwei Prozent bedeutet (auf 15.179 Einwohner).
Der Wanderungssaldo zwischen Zuzug und Wegzug lag bei Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft bei einem Plus von 1639, bei Österreichern bei minus 302. Unter ausländischen Staatsbürgern ist die Gruppe der Bulgaren mit 13,4 Prozent auf 1344 am stärksten gewachsen. In absoluten Zahlen haben die Deutschen mit 598 Menschen am stärksten zugelegt, noch vor den Österreichern (313 mehr). Zurückgegangen ist die Zahl der Türken (-120/0,9 Prozent) und Menschen mit einer Staatsbürgerschaft von Bosnien Herzegowina (-47/1,3 Prozent).