Weniger rechtsextreme Taten im Land

Corona hat auch Rechtsextreme von den Straßen verdrängt. AP
Aber mehr Anzeigen wegen Verhetzung in Vorarlberg.
Bregenz Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Jahr. Die Coronapandemie hat auch den Rechtsextremismus auf der Straße zurückgedrängt. Jedenfalls legt das eine Anfragebeantwortung von Innenminister Karl Nehammer an den grünen Nationalratsabgeordneten David Stögmüller nahe. In Vorarlberg kam es im Vorjahr zu 25 rechtsextremen Tathandlungen mit 34 Delikten. 2018 waren es 34 Tathandlungen, 2019 sogar 44. Auch die Zahl der Anzeigen ist zurückgegangen. So wurden zum Beispiel 31 Vorarlberger nach dem Verbotsgesetz angezeigt. In den Jahren 2018 und 2019 waren es jeweils 36. Bei der Verhetzung sieht es anders aus: Gab es 2018 noch sechs und 2019 fünf Anzeigen, waren es im Vorjahr zwölf.
Elf Taten online
Österreichweit kam es im Vorjahr zu 697 rechtsextremen Tathandlungen, in denen 1075 Delikte begangen wurden. 549 Täter waren männlich, 40 weiblich. In 218 Fällen ist der Täter unbekannt. In Vorarlberg sind von 26 Tätern 23 bekannt: 22 waren männlich, ein Täter war weiblich. Die meisten rechtsextremen Tathandlungen gab es in Oberösterreich (149), gefolgt von Wien (133) und der Steiermark (114). Im Zuge dieser Taten kam es zu 969 Anzeigen. 31 entfallen auf Vorarlberg: Zwölf Anzeigen gab es im Bezirk Bregenz, zehn in Bludenz, fünf in Feldkirch und vier in Dornbirn. Elf Taten mit rechtsextremem Hintergrund fanden online statt. Explizit rassistische oder fremdenfeindliche Tathandlungen gab es im Vorjahr in Vorarlberg kaum. Lediglich zwei im Bezirk Bludenz wurden registriert. Österreichweit waren es 104, die meisten davon in Niederösterreich (28) und Oberösterreich (25). Drei antisemitische Taten fanden ebenfalls in Vorarlberg statt. Das sind mehr als im Vorjahr: 2019 war es eine, 2018 waren es zwei. Österreichweit zählte das Innenministerium 36 Taten.
Das Innenministerium zählt in der Anfragebeantwortung zudem 31 Anzeigen gegen das Verbotsgesetz. Elf im Bezirk Bregenz, zehn in Bludenz, sechs in Feldkirch und vier in Dornbirn. Österreichweit gab es 801 Anzeigen. Spitzenreiter ist auch da Oberösterreich (173) vor Wien (135) und Steiermark (113). Wegen Verhetzung gab es in Vorarlberg zwölf Anzeigen, in ganz Österreich 224. VN-mip