Ehre, wem Ehre gebührt: Naflahus ausgezeichnet

Fünfter Vorarlberger Integrationspreis ging nach Feldkirch.
Feldkirch „Gemeinsam Vorarlberg“ – unter diesem Motto ist im Rahmen des fünften Vorarlberger Integrationspreises nach Projekten und Initiativen gesucht worden, die einen kooperativen, menschenrechtsbasierten Ansatz verfolgen, gegen Diskriminierung vorgehen, gesellschaftliche Teilhabe fördern und den Zusammenhalt stärken. Mit dem Projekt „Naflahus – ein Ort der Begegnung und der Vielfalt“ konnte die Stadt Feldkirch überzeugen und wurde Siegerin in der Kategorie für Gemeinde, Städte und Regionen.
Ein Ort der Begegnung
Das Naflahus wurde im Jahr 2016 von der Stadt Feldkirch als Ort der Begegnung für einheimische und zugewanderte Personen ins Leben gerufen. Durch zahlreiche niederschwellige soziale Integrationsprojekte – begleitet von ehrenamtlich engagierten Menschen – bezeichnet es ebenso einen Ort der Vielfalt. Der Fokus des Wirkens liegt in den Begegnungen, in der Stärkung von Kompetenzen sowie in der Verbesserung der wechselseitigen Akzeptanz von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. „Begegnungen zwischen Menschen“, so Integrationsstadträtin Laura Fetz, „fördern das Wichtigste für unsere Gesellschaft: das Zemmaheba!“ Vielseitige Angebote wie das Montagscafé, die Näh- oder die Fahrradwerkstatt ermöglichen Begegnungen, soziale Kontakte und Austausch unterschiedlichster Gruppen und fördern somit die Teilhabe an der Gesellschaft. Aufgrund der langfristig angelegten Struktur ist das Naflahus zu einem beliebten Begegnungsort herangewachsen. Hier können Menschen ohne oder mit geringen sozialen Netzwerken Kontakte zu Menschen mit und ohne Migrationshintergrund aufbauen, welche die Basis für spätere Freundschaften bilden. Einheimische Personen erhalten durch das Naflahus eine konkrete Möglichkeit, zugewanderte Menschen kennenzulernen, Vorurteile abzubauen und Barrieren zu überwinden. Dies wiederum wirkt der Diskriminierung entgegen, führt zu einem respektvolleren Umgang und stärkt den Zusammenhalt der Gesellschaft als Ganzes.
Kooperationen
Darüber hinaus konnten im Rahmen der Projekte und Initiativen, die im Naflahus stattfinden, wertvolle Kooperationen eingegangen werden. So entstand im Jahr 2018 das Projekt Begegnungsbrunch, welches gemeinsam mit dem Vorarlberger Kinderdorf durchgeführt werden konnte. Weitere Kooperationen bestehen mit dem Katholischen Bildungswerk (Purzelbaumgruppe), der Caritas Vorarlberg (Frauencafé), der Regio Vorderland (Vernetzungstreffen) sowie zwei Feldkircher Vereinen, welche von Personen mit Migrationshintergrund getragen werden.

Die Grundlage der Tätigkeiten des Naflahus’ stellt jedoch die Kooperation der Stadt Feldkirch mit über 40 ehrenamtlich engagierten Personen mit und ohne Migrationshintergrund dar. Für Bürgermeister Wolfgang Matt ist klar: „Integration ist ein langfristiger und facettenreicher Prozess, bei dem sowohl Zugewanderte als auch die Mehrheitsgesellschaft ihren aktiven Beitrag leisten, um den Zusammenhalt im Land auch in Zukunft zu erhalten und zu stärken. Dabei ist das Miteinander von Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte entscheidend. Das ehrenamtliche Engagement dieser Menschen macht das Naflahus zu dem, was es ist – einem Ort der Begegnung und der Vielfalt.“
Weitere Siegerprojekte
Neben dem Naflahus wurde dem walktanztheater.com mit der Initiative „Interkulturelle Theaterprojekte“ sowie Dragana Balinović und Julia Beck mit dem Projekt „connecthumans“ der Integrationspreis verliehen.