Wohnen mit speziellem Nachbarn in Hard

Dass diese Wohnanlage auf großes Interesse gestoßen ist, unterstreicht das schon Monate vor Fertigstellung angebrachte Transparent „Ausverkauft“.
„Bei der alten Limofabrik“: Atrium errichtet auf „historischem Boden“ in vier Häusern insgesamt 31 Wohnungen.
Hard „Was am Ende daraus wird, haben wir noch nicht entschieden, es stand aber von Anfang an fest, dass wir das alte Gebäude mit einer interessanten Geschichte erhalten wollen“, hält Atrium-Prokurist Wolfgang Lang im Gespräch mit der VN-Heimat fest. Damit reduziert sich beim ausgeführten Projekt zwar die Anzahl der Wohnungen, aber „dafür verleiht das historische Gebäude der alten Limofabrik dem Standort einen besonderen Charme und Charakter“, ist Lang überzeugt, damit auch dem Anspruch „Atrium – Raum für Ideen“ in besonderer Weise gerecht zu werden.
Wohnungen schon ausverkauft
Das scheinen auch Wohnungsinteressenten so zu sehen – die insgesamt 31 Einheiten in vier unterschiedlich konzipierten Gebäuden sind längst ausverkauft, wie auf großen Transparenten schon mehr als ein halbes Jahr vor Fertigstellung (Ende 2021) avisiert wird. Jedes der vier Objekte mit drei, sechs, zehn bzw. zwölf Wohnungen bildet eine eigenständige Kleinwohnanlage als separate Abrechnungs- und Abstimmungseinheit.
Teil des speziellen Angebots
Atrium, so Wolfgang Lang, sorgt auch für die Infrastruktur: Jedes Haus hat eine eigene Photovoltaikanlage, ein eigenes Erdsonden-Wärmepumpenheizsystem, integriertes Kühlsystem über die Fußbodenheizung und einen eigenen Fahrradabstellraum. Gemeinsam genutzt werden die parkähnlich geplanten Außenanlagen im Bereich der „alten Limofabrik“ sowie die Tiefgarage mit 37 Auto- bzw. Motorradeinstellplätzen. Die drei größeren Häuser sind barrierefrei mit Lift ausgestattet. Sonstige Vorzüge sind u. a. großzügige Verglasungen und vor allem die Nähe zu Bodensee und Bregenzerach, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad in wenigen Minuten erreichbar sind – ebenso wie sämtliche Einrichtungen des täglichen Bedarfs wie Einkaufsmöglichkeiten oder auch Ärzte, Apotheke, Banken, Kirche und vieles mehr. Und da wird die alte Limofabrik – was immer als neue Nutzung umgesetzt wird – einen reizvollen Tupfen auf dem i bilden, ist Lang überzeugt.
Geschichte als Auftrag
In den Überlegungen zur Zukunft der alten Limofabrik hätten besonders zwei Aspekte für den Erhalt gesprochen, so Lang. Zum einen sei die Bausubstanz gut bewertet worden, zumal der Vorbesitzer auf Instandhaltung großen Wert gelegt habe. Zum zweiten war die interessante Geschichte des Objekts „für uns auch ein Auftrag, das historische Gebäude zu erhalten“.
In der Tat hätten die Recherchen eine spannende Geschichte an den Tag gebracht, listet Lang auf. „1860 wurde in ersten Dokumenten eine Mühle erwähnt, 1866 war dann die Rede von einer Zündholzfabrik und fünf Jahre später wurde erneut um die Errichtung eines Wasserrads angesucht“, zitiert Wolfgang Lang aus der Chronik.
Schwere Schicksalsschläge
Die Zündholzproduktion muss alles andere als eine „wirtschaftlich zündende Idee“ gewesen sein, denn 1877 wurde der Betrieb insolvent und versteigert. Auch der neue Besitzer hatte kein Glück damit, denn 1879 und 1883 wurde das Objekt durch Brände teilweise vernichtet. Bis zur Jahrhundertwende wurden weiterhin Zündhölzer produziert, ehe es 1902 zur Umstellung auf die Herstellung von Soda, Fruchtsäften und Limonaden kam. Daraus leitet sich auch der Begriff Alte Limofabrik ab. Trotz eines weiteren Brandes (1930) wurde der Betrieb bis in den Zweiten Weltkrieg weitergeführt, ehe es 1945 abermals eine völlige Umstellung gab. „Es gab Alu- und Kunststoffverarbeitung, auch eine Estrich-Firma war hier zeitweise angesiedelt. Zuletzt diente das Gebäude jedoch nur noch als Lager, ein Teil stand leer und wurde nur noch sporadisch genutzt“, listet Lang auf. Einer dieser Events war vor zwei Jahren die Präsentation von Raubein-Möbel, insgesamt war es aber ziemlich still um das historische Objekt. Das soll sich in naher Zukunft ändern. STP

Bauträger Atrium hat die geschichtsträchtige alte Limofabrik bei den Planungen der Wohnanlage entsprechend berücksichtigt und erhalten.