Kinderärztezentrum auch für Feldkirch geplant

Vorarlberg / 18.08.2021 • 05:30 Uhr
Kinderärztezentrum auch für Feldkirch geplant
Harald Geiger initiierte mit dem Kinderärztezentrum etwas Nachhaltiges. VN/Lerch

aks Gesundheit will Dornbirner Erfolgsmodell weitertreiben.

feldkirch Das Kinderärztezentrum, das im April in Dornbirn seinen Betrieb aufnahm, ist schon jetzt eine Erfolgsgeschichte (die VN berichteten). Viel Platz und kein Mangel an medizinischem Personal zeichnen das Modell aus. Vier Ärztinnen und Ärzte sind in der von Harald Geiger initiierten und geleiteten Facharztordination beschäftigt. Die Ärztinnen nützen aus familiären Gründen die Möglichkeit der Teilzeit, die Ärzte arbeiten Vollzeit. Hinter dem Konzept, das die auf wackeligen Beinen stehende Versorgung mit Kinderärzten besser gewährleisten soll, steht die aks Gesundheit. Kernstück der Umsetzung war ein solider Finanzplan. Sie übernimmt aber auch Organisatorisches. Das entlastet die Mediziner von Administrativem.

Suche nach Interessenten

Nun ist die aks Gesundheit daran, ein solches Kinderärztezentrum auch für Feldkirch auf die Beine zustellen, wo die kinderärztliche Versorgung mit Kassenärzten bekanntlich besonders prekär ist. “Gespräche mit der Stadt laufen bereits”, bestätigte Geschäftsführer Georg Posch auf VN-Nachfrage. Die Realisierung soll “so schnell wie möglich” erfolgen. Die große Schwierigkeit liegt laut Posch darin, Leute zu finden, die das Projekt mittragen. Auch bei Nicole Häle, die ihren Kassenvertrag mit Jahresende zurückgibt und ins Wahlarztsystem wechselt, sei angefragt worden, ob Interesse bestehe. “Sie will nicht”, konstatiert Posch kurz und knapp. Gleichwohl ist er überzeugt, dass eine solche Gemeinschaftsordination auch junge Pädiaterinnen und Pädiater anzusprechen vermag. Georg Posch verweist auf das Zentrum in Dornbirn, wo sich im Herbst bzw. Jänner 2022 zwei weitere Kinderärzte niederlassen. “Wir sind stolz darauf, dass es in Dornbirn so gut funktioniert”, flicht er ein.

Weiterentwicklung

In Feldkirch steht konkret die Weiterentwicklung der bestehenden Räumlichkeiten, die sich im Ambergpark befinden, an. Dort sind derzeit die Kinderdienste untergebracht, die verfügbaren mehr als 750 Quadratmeter aber schon zu klein. Der Platz reicht nicht mehr aus. “Deshalb haben wir die Dinge gleich größer gedacht und ein Kinderärztezentrum in die Planungen miteinbezogen”, erklärt er. Was seine Größe bzw. die Anzahl der Arztstellen betrifft, hat sich die aks Gesundheit keine Vorgaben auferlegt. “Es geht darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, die möglichst viele Lebenssituationen von Ärzten abbilden”, betont Georg Posch. Das medizinische Potenzial ist seiner Ansicht nach gegeben, nur das Umfeld sei oft ungeeignet. “Nur Voll- oder Teilzeitbeschäftigung ist ein Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können.” Stattdessen brauche es unterschiedlichste Angebote für Ärztinnen und Ärzte.

Optionen werden geprüft

Auch die Ärztekammer ist an einer Sicherung der Versorgung für die kleinen und jungen Patienten in Feldkirch interessiert. “Wir sind daran, unter Beteiligung aller Systempartner alle Optionen zu prüfen”, ließ der Sprecher der niedergelassenen Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer, Burkhard Walla, verlauten. Es brauche eine gute Lösung, deshalb würden auch noch alternative Möglichkeiten sondiert. Lob gab es von Walla für das Kinderärztezentrum in Dornbirn: “Es scheint, dass mit solchen Angeboten sehr wohl das Interesse von jungen Kolleginnen und Kollegen geweckt werden kann.”