Denkmalschutz durchkreuzt Brückenpläne

Ergebnis der Variantenprüfung liegt vor: Senderbrücke wird doch nicht saniert.
Lauterach, Dornbirn Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Bis vor Kurzem gingen die Verantwortlichen im Landesstraßenbauamt noch davon aus, dass die denkmalgeschützte Senderbrücke soweit saniert werden kann, dass sie für motorisierten Verkehr wieder freigegeben werden kann. Mittlerweile steht fest: Daraus wird nun doch nichts. “Die ursprünglich favorisierten Varianten zu Ertüchtigung der bestehenden Holzbrücke haben alle so starke Auswirkungen auf das Erscheinungsbild bzw. das Tragsystem der Brücke, dass mit dem Bundesdenkmalamt kein Einvernehmen hergestellt werden konnte”, bestätigt Gerhard Schnitzer, Leiter der Landesstraßenbauabteilung, auf VN-Anfrage.

Rückblick: Die über 140 Jahre alte Brücke wurde Anfang September aus Sicherheitsgründen überraschend gesperrt. Der externe Prüfer hatte bei einer Kontrolle festgestellt, dass aufgrund der zahlreichen Anfahrschäden Gefahr in Verzug ist und eine Aufrechterhaltung des Verkehrs nicht mehr zu vertreten ist. Seither dürfen nur noch Radfahrer und Fußgänger die Holzbrücke benutzen.

Da eine Sanierung nicht mehr zur Debatte steht, kommt nun Plan B zum Zug. “Die Lösung sieht vor, dass wir unmittelbar neben der bestehenden Brücke, flussaufwärts, zwei Standardstahlbrücken errichten, eine lange über die Dornbirnerach und eine kurze über den Elsässergraben”, erläutert Schnitzer. Das Projekt ist schon seit einigen Jahren in Planung. Aus aktuellem Anlass soll es nun um ein Jahr vorgezogen werden. Zur Zeit wird an der Ausschreibung gearbeitet. Der Straßenbauchef geht aktuell davon aus, dass der Zuschlag noch heuer erteilt werden kann und Anfang nächsten Jahres mit der Errichtung der Widerlager und Stützen begonnen werden kann. Realistischer Fertigstellungstermin: Mitte Frühjahr 2022. “Weil es eine Winterbaustelle ist, kann es auch immer Auswirkungen auf den Baufortschritt geben”, merkt der Experte an. Um sicherzustellen, dass auch über die neue Brücke keine Lkw fahren, soll es wie bisher eine Gewichtsbeschränkungen geben, auch bauliche Maßnahme sind laut Schnitzer geplant.