Wälder Tourismus: fast normaler Sommer

Vorarlberg / 28.11.2021 • 16:48 Uhr
Mit atemberaubender Berglandschaft und kleinstrukturierten Familienbetrieben konnte der Bregenzerwälder Tourismus auch in der schwierigen Coronakrise stark punkten. <span class="copyright">STP /2</span>
Mit atemberaubender Berglandschaft und kleinstrukturierten Familienbetrieben konnte der Bregenzerwälder Tourismus auch in der schwierigen Coronakrise stark punkten. STP /2

Aber insgesamt fehlen im Tourismusjahr 2020/21 mehr als eine Million Nächtigungen.

Egg Die gute Nachricht zuerst: Im Sommer 2021 buchten Gäste insgesamt 791.000 Nächtigungen und damit nur etwa 43.000 Übernachtungen (5,2 Prozent) weniger als im Vor-Corona-Sommer 2019. Ein erfreulicher Lichtblick in den Berichten, die der Bregenzerwälder Tourismusverband – die VN-Heimat berichtete – bei der „doppelten“ Generalversammlung für die Tourismusjahre 2019/20 und 2020/21 vorlegen konnte. Bei einem landesweiten Minus von 7,4 Prozent hat sich der Bregenzerwald somit deutlich besser geschlagen.

Ein „Millionen-Minus“

Anders die ernüchternde Bilanz für das gesamte Tourismusjahr vom 1. November 2020 bis 31. Oktober 2021: „Nach vorläufigen Zahlen verzeichneten die Beherbergungsbetriebe der Region knapp 800.000 Nächtigungen“, listet Geschäftsführerin Herlinde Moosbrugger auf. Im Vergleich mit dem Berichtsjahr 2018/19 ein Minus von rund 1.060.000 Übernachtungen und somit minus rund 57 Prozent.

Winter Totalausfall

Geschuldet ist dieses Desaster einem Totalausfall der Wintersaison 2020/21 in der insgesamt nur 6571 Übernachtungen verzeichnet wurden, ein Tagesschnitt von 36 Nächtigungen.

Im Vergleich dazu werden in Hochsaisonzeiten (Weihnachten und Fasching) pro Tag mehr als 14.000 Übernachtungen gebucht, das Doppelte der gesamten Wintersaison 2020/21. Das Minus gegenüber 2018/19 lag bei beachtlichen 99,4 Prozent.

Vorsaison kein Maßstab

Dass das Berichtsjahr 2020/21 mit dem Zeitraum 2018/19 verglichen wird, liegt daran, dass das Tourismusjahr 2019/20 nur bedingt vergleichbar ist, weil der Winter schon Anfang März durch den ersten Lockdown abgebrochen wurde und sich die massiven Einschränkungen bis in den Frühsommer hineinzogen. Mit dem Ergebnis, dass 2020 auch in den Monaten Mai und Juni gegenüber 2019 ein Minus von rund 86.000 Nächtigungen hingenommen werden musste. Im Oktober begann zudem die zweite Welle der Einschränkungen und ein weiteres Minus von 56.000 Nächtigungen.

Gäste honorieren Wälder Angebot

Erfreuliches Detail im Sommer 2020: In den Monaten Juli, August und September gab es gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 sogar ein Nächtigungsplus von gut 25.000 Übernachtungen, das sind knapp fünf Prozent. Zurückzuführen auf das breitgefächerte und größtenteils kleinstrukturierte Angebot, das offensichtlich von den Gästen honoriert wird.

Ungewisse Zukunft

Wie es angesichts der dramatischen Entwicklung nach dem avisierten Ende des derzeitigen Lockdowns am 13. Dezember weitergehen kann, wagt derzeit wohl niemand vorherzusagen, zumal bereits Hiobsbotschaften von neuen Virus-Mutationen kursieren. STP

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GF Moosbrugger: In den Berichten gibt es auch erfreuliche Details.