Der Kampf von Kleingemeinden mit der Inzidenz

Große Familien und kleine Gemeinden sind eine schwierige Kombination im Kampf gegen die Pandemie.
Schwarzach “Durch die letzten Wellen sind wir gut durchgekommen, nun haben wir mehr abbekommen”, räumt Bürgermeister Thomas Konrad ein. Langenegg hat den zweiten Freitag in Folge eine Inzidenz über 2000, die nur langsam abfällt. “Was man sehr stark merkt, ist der Einfluss der Mehrgenerationenhaushalte”, betont Konrad. Auch das Freitesten dauere meist länger, da die Betroffenen oft lange Viruswerte jenseits der Freitestgrenze aufweisen. “Derzeit ist einfach wichtig, dass wir alle zusammenhalten”, beschwört der Langenegger Bürgermeister die Solidarität innerhalb der Gemeinde. Er ist optimistisch, dass die Zahl der Infektionen in seiner Gemeinde weiter zurückgeht.
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In Schoppernau lassen sich viele Infektionen auf den Schulbetrieb zurückführen, berichtet Bürgermeister Walter Beer: “Wir haben recht wenige Familien, die nur ein Kind haben”, verweist er ebenfalls auf die im Wald tendenziell größeren Familien. Eine Absonderung im eigenen Heim ist hier nicht immer einfach, ein Kind steckt das nächste an. Dass es manche Familie auch darauf ankommen ließ, solange die Impfung von Kindern nicht möglich war, kann man grundsätzlich natürlich nicht ausschließen. Aber seine eigene Erfahrung zeigt, dass es auch schnell ohne Absicht passiert.
In seiner eigenen achtköpfigen Familie hat außer ihm jeder mindestens eine Infektion durchlebt. “Zwei meiner Kinder wurden bereits zweimal positiv getestet, wohl nur dank der Impfung mit milden Verläufen”, ist er von deren Wirksamkeit überzeugt. Er selbst als Risikopatient ist bereits dreimal geimpft und in seiner Familie der einzige ohne durchlebte Infektion.
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Die verhärteten Fronten bringen aber auch für Sorgen unter den Bürgermeistern von Kleingemeinden. “Es ist als Bürgermeister sehr unangenehm”, erklärt ein weiterer Bürgermeister einer Gemeinde abseits des Rheintals: “Ich habe Freunde, die nicht geimpft sind, wie gehst du damit um?” Einerseits kann man den Medien entnehmen, wie ernst die Situation ist. Andererseits kommt man als Bürgermeister immer öfter zwischen die Fronten. Man kann nur versuchen, Angebote zu schaffen und von allen Seiten auf Respekt und Solidarität zu hoffen.
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