Bau der Senderbrücke macht Fortschritte

Vorarlberg / 15.02.2022 • 17:01 Uhr
Um das Niedrigwasser in der Ach auszunützen, wird derzeit auf der Baustelle der Senderbrücke auch am Wochenende gearbeitet.<span class="copyright">STP/2</span>
Um das Niedrigwasser in der Ach auszunützen, wird derzeit auf der Baustelle der Senderbrücke auch am Wochenende gearbeitet.STP/2

Starkregen und Schneeschmelze im Frühjahr möchte man entgehen.

Lustenau, Lauterach Es ist ruhig geworden im Lauteracher Ried, seit die Senderbrücke gesperrt wurde. Am 2. September des Vorjahrs haben Mitarbeiter des Landesstraßenbaus das denkmalgeschützte Bauwerk für den motorisierten Verkehr gesperrt und seither ist die Verbindung zwischen Lauterach und Lustenau nur noch Radfahrern und Fußgängern vorbehalten.

In Folge sorgten die umgeleiteten Autofahrer einige Tage für vermehrtes Verkehrsaufkommen auf den Ausweichrouten – inzwischen hat sich das einigermaßen eingespielt und in der Straßenbauabteilung laufen die Planungen auf Hochtouren.

Sanierung keine Option

Keine drei Wochen später lagen bereits Pläne vor: „Die Brücke wird definitiv wieder so weit saniert, dass sie für Kraftfahrzeuge benutzbar ist“, so Gerhard Schnitzer, Leiter des Landesstraßenbauamtes. Drei Varianten – allesamt mit Kosten von rund einer halben Million Euro – standen zur Auswahl: Die erste Variante sah vor, einzelne Holzteile und wichtige tragende Elemente auszutauschen. Als zweite Möglichkeit stellte man zur Verstärkung den Einbau eines Stahlträgers zur Diskussion und als dritte den Einbau von Leimbindern mit dem gleichen Effekt.

Das Denkmalamt erteilte allen drei Varianten eine Absage – zu massive Veränderungen der historisch interessanten Brücke, die ursprünglich 1875 zwischen Lustenau und Widnau über den Rhein errichtet wurde. Rund 35 Jahre später wurde sie dort im Zuge der Rheinregulierung abgetragen und das Mittelstück für die Senderbrücke wiederverwendet. An Spitzentagen rollten bis Anfang September 2021 mehr als 10.000 Fahrzeuge über die alte Brücke. Eine Belastung, die viel zu groß war und deshalb wurden Pläne für einen Neubau angestellt. So lange hielt das Bauwerk nicht mehr durch, Untersuchungen haben gezeigt, dass die Sicherheit nicht mehr gegeben ist und die Neubaupläne beschleunigt werden müssen.

Zur rechten Zeit

Den Brückenplanern spielte dabei ein glücklicher Umstand in die Karten: Weil die Sperre im Herbst verfügt wurde, konnten die Bauarbeiten im Winterhalbjahr beginnen und die geringe Wasserführung der Dornbirner Ach genützt werden. Hochwasserereignisse sind dabei eine große Bedrohung – die Überflutung der Baustelle der neuen Rheinbrücke Hard-Fußach im Oktober 2020 ist diesbezüglich noch in lebhafter Erinnerung. Man kam am Ende mit einem blauen Auge davon, rund eine Woche dauerte die Verzögerung, bis die Hochwasserschäden im Baustellenbereich der Rheinbrücke behoben waren.

Die Zeit noch nützen

Solche unliebsamen Überraschungen durch die Natur will man bei der Senderbrücke vermeiden und deshalb bis zum Beginn der wärmeren Jahreszeit mit dem Bau der von Widerlager und Pfeiler soweit kommen, dass auch ein Hochwasser durch Starkregen und Schneeschmelze der Baustelle nichts mehr anhaben kann. Und die Baufirma hat deshalb keine Zeit zu verschenken – auch am Wochenende wurde auf der Baustelle fleißig gewerkt, wie ein Lokalaugenschein am Samstag zeigte.

Der Lokalaugenschein bestätigte auch, dass hier keine halben Sachen geplant sind, sondern Nägel mit Köpfen gemacht werden. Damit wird allerdings auch die Diskussion neu befeuert, wie das künftig mit der Tonnagebeschränkung für die Senderstraße gehandhabt werden soll.

Lkw-Verkehr im Ried verhindern

Bisher hatte die Holzbrücke mit ihrer Gewichtsbeschränkung und der geringen Höhe (3,5 Tonnen und 2,40 m) Grenzen gesetzt, nach Fertigstellung der neuen – leistungsfähigeren – Brücke hätte auch Gefahr bestanden, dass „schwererer Verkehr“ diese nutzen könnten. Dem erteilt das Land allerdings eine Absage. Es würden bauliche Maßnahmen zur Verhinderung von Lkw-Verkehr durchs Ried umgesetzt, hieß es dazu, als der Brückenneubau beschlossen wurde. Die Bauarbeiten machen Fortschritte, massive Fundamente für Pfeiler und Widerlager sind im Entstehen. STP

<p class="caption">Die massive Baugrube für das Widerlager zeigt, dass eine stabile Brücke erstellt wird.</p><p class="caption"/>

Die massive Baugrube für das Widerlager zeigt, dass eine stabile Brücke erstellt wird.