Angeklagter bekam plötzlich Angst

Richter, Staatsanwalt und Verteidiger mussten wieder gehen, “Hauptdarsteller” wegen Angststörung zu Hause.
Feldkirch Alle Verfahrensbeteiligten sind gekommen, auch die drei Zeugen. Doch der 25-jährige Angeklagte sitzt zuhause. „Verdacht auf Fettleber und Angststörung“, lautet die ärztliche Bescheinigung. Vorgebracht wurde sie allerdings im letzten Moment, für eine Abberaumung des Prozesses zu spät. Richter Dietmar Nußbaumer ruft den jungen Türken, dem eine gefährliche Drohung mit dem Messer vorgeworfen wird, an. „Wann glauben Sie denn, dass Sie wieder zu Gericht kommen können?“, fragt der Richter höflich nach. Der Arzt habe gesagt, bis Juli könne die posttraumatische Belastungsstörung schon dauern. „So lange kann ich nicht warten“, so der Richter. Da bricht der Angerufene das Gespräch ab und übergibt das Handy an seine Frau. Da der Angeklagte darauf besteht, bei der Einvernahme der Zeugen dabei zu sein, muss vertagt werden.
Drohung nach Pinkelpause
Im Zentrum der geplatzten Verhandlung steht eine angebliche Drohung mit einem Messer in Bregenz. Der Beschuldigte und sein Kumpel waren kurz ausgetreten und hatten danach in alkoholisiertem Zustand drei junge Leute angepöbelt. Dabei sei es auch zu einer Drohung mit dem Messer gekommen. Bislang hat der bereits Vorbestrafte die Aussage verweigert. Nun soll es am 30. März weitergehen. Dann müssen die Zeugen nochmals kommen.