Kiloweise Kokain geschmuggelt: So hoch ist die Haftstrafe

Einstigen Türsteher in präpariertem Fahrzeug mit acht Kilogramm Rauschgift erwischt.
Feldkirch Einst war der heute 47-jährige Mann Türsteher. 2018 griff der Bosnier angeblich erstmals zu Kokain. Das war sein größter Fehler, sagt er heute. Er geriet immer tiefer in die Sucht, Schulden summierten sich.
Als Gegenleistung forderte die Drogenorganisation Kurierfahrten. „Die Abhängigkeit wurde immer schlimmer. Vor meiner Verhaftung im Oktober aß ich nur noch alle paar Tage etwas, ansonsten lebte ich nur von Kokain und Alkohol“, erinnert sich der Untersuchungshäftling bei der Verhandlung am Landesgericht Feldkirch zurück.
Verhaftet wurde der Drogentransporteur, als er mit einem speziell präparierten Fahrzeug von Belgien kommend über Deutschland in Salzburg nach Österreich einreiste. Der Mann wurde von den Fahndern bereits einige Zeit observiert, man wartete nur noch den geeigneten Zeitpunkt ab, um ihn zu verhaften. Dabei konnten acht Kilogramm Kokain mit einem Reinheitsgehalt von 83 Prozent sichergestellt werden.
Einiges angesammelt
An Vorwürfen kommt einiges zusammen, wenngleich die Transportfahrt mit den acht Kilogramm am schwersten wiegt. Dazu kommt die Weitergabe von insgesamt rund 1,7 Kilo Kokain. Und die Drogenorganisation forderte noch weitere Hilfsdienste von dem Abhängigen.
Dreizehnmal überwies der vierfach Vorbestrafte Drogengelder auf diverse Konten, fünfmal überbrachte er persönlich in Summe 50.000 Euro aus Drogengeschäften an die genannten Empfänger. Unter anderem nach Salzburg und nach Kufstein. „Von Ihnen werde ich bestraft, von den anderen wurde ich erpresst“, schildert der Angeklagte seine Situation. Weil er zudem in einem Strafverfahren gegen einen Drogenkomplizen falsch aussagte und dabei auch noch Beamte anschwärzte, kommen noch falsche Beweisaussage und Verleumdung dazu.
Raffiniert versteckt
Die Drogendealer waren offenbar gut im Geschäft. Findig waren sie auch, was die Verstecke anbelangt. Einer der Männer versteckte das Kokain hinter dem Autoradio. Beim Angeklagten war die gesamte Karosserie präpariert. Die Autos ließ man sich speziell anfertigen. Der 47-Jährige bedauert sehr, in diese Machenschaften hineingerutscht zu sein. „Ich vermisse meine Familie“, sagt er. Die nächsten achteinhalb Jahre wird es nur wenig Kontakt zu ihr geben, er wird in ein Gefängnis im Osten Österreichs verlegt. Das Urteil ist rechtskräftig.