Lustenau möchte verdichtet, grün und mobil in die Zukunft

Die Gemeinde Lustenau präsentierte der Bevölkerung einen ersten Entwurf für den Räumlichen Entwicklungsplan (REP).
Lustenau In gemütlicher Atmosphäre zeigte die Gemeinde den interessierten Bürgern den aktuellen Stand des Räumlichen Entwicklungsplans (REP) für Lustenau. Im Zuge eines „Sommerbriends“, einer Sommerjause, lud die Gemeinde am Freitag zur Präsentation des aktuellen Standes in den Rathausgarten. Die Bürger konnten erneut ihre Verbesserungsvorschläge anbringen. „Ich danke euch, dass ihr unserer Einladung gefolgt seid und wir heute das vorläufige Ergebnis präsentieren können“, sagte Bürgermeister Kurt Fischer.
In den vergangenen fünf Wochen fanden Quartiersspaziergänge, Ortsteilgespräche und eine Radausfahrt quer durch Lustenau statt. Ziel war es, gemeinsam mit der Bevölkerung einen Entwicklungsplan zu entwerfen und dabei auch über die Gemeindegrenzen hinauszuschauen. „Die Entwicklung zur S18, der Neubau der Brücke Au-Lustenau und das Hochwasserschutzprojekt Rhesi betreffen uns und werden mit unserem REP abgestimmt“, erklärte Bürgermeister Fischer.

Lustenaus Bevölkerung wächst. Zählte die Gemeinde im Jahr 2020 noch 23.300 Einwohner, so wird sie bis 2040 auf 25.500 Bewohner anwachsen. „Es gilt nun, vorausschauend zu planen, damit wir als Gemeinde auch in zehn bis 15 Jahren davon profitieren werden und eine attraktive Gemeinde bleiben“, erklärte Ortsplaner Franz Wiesinger den interessierten Bürgern im Rathaus. In den vergangenen Monaten setzten sich die Planer mit den Stärken und Schwächen Lustenaus auseinander und wandelten diese nun in Chancen um. Im REP werden künftige Bebauungen festgehalten, Natur, Landwirtschaft, Mobilität und Verkehr, Freizeit und Erholung, Arbeiten und die Wirtschaft sowie das Klima und die Energie genau definiert und alles gemeinsam aufeinander abgestimmt.

Bei der Präsentation im Rathaus erklärte Wiesinger, dass eine Siedlungsverdichtung von der Bevölkerung generell nicht als schlecht erkannt werde, die Gemeinde wolle diese qualitativ hochwertig umsetzen und dabei großzügig Grünraum zur Verfügung stellen. „Dies sei besonders in Anbetracht auf den Klimawandel ein wichtiges Unterfangen“, so Bürgermeister Fischer. Er leitete damit zum nächsten großen Themenblock der „Mobilität“ über, der REP soll ein wesentlicher Beitrag zum Mobilitätsverhalten der Bürger sein. Die Freiraum- und Landschaftsentwicklung, aber auch die Versorgungs- und Sozialraumentwicklung wurden in den vergangenen Wochen und Monaten ausgiebig diskutiert und unter die Lupe genommen.
Die Bildungs- und Chancengleichheit der Bürger hat im REP höchste Priorität, versicherte der Rathauschef. „Wir planen zum Beispiel beim Parkbad einen Kindergarten und in einem weiteren Schritt eine Volksschule“, so Fischer. Auch bei der Hannes-Grabher-Siedlung möchten die Planer einiges verändern, um den Kindern Chancengleichheit zu ermöglichen.
REP bis Ende Jahr
Jede Gemeinde in Vorarlberg ist bis Ende 2022 verpflichtet, einen Räumlichen Entwicklungsplan zu erstellen. In Lustenau wird der REP im Herbst von der Lustenauer Gemeindevertretung beschlossen und soll im Anschluss vom Land bewilligt werden. BVS