Immer mehr schulpflichtige Kinder
Statistik Austria erwartet für Vorarlberg deutliche Zunahme Sechs- bis 15-Jähriger.
SCHWARZACH Schon heute fehlt es an Lehrern. Das ist auch von daher ein Problem: In absehbarer Zeit wird der Bedarf nicht kleiner, sondern größer werden. Abgesehen davon, dass beispielsweise Nachfolger für all jene nötig sind, die in Pension gehen, steigt etwa die Zahl der Kinder im schulpflichtigen Alter. Statistik Austria geht davon aus, dass es 2031 rund 44.400 Sechs- bis 15-Jährige geben wird in Vorarlberg.
Das wären um rund sechs Prozent mehr als 2020, rund 41.800. Danach wird es laut der Prognose zwar zu einem leichten Rückgang kommen. 2050 könnte es sich mit etwa 42.600 aber noch immer um mehr handeln als zuletzt. Das mag nur eine Prognose sein. Und die Wirklichkeit kann sehr schnell davon abweichen, wie man heuer nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gesehen hat.
Folge des Krieges
Eine Folge davon ist, dass Tausende mit ihren Kindern nach Österreich geflüchtet sind und in den ersten Monaten dieses Jahres 283 davon allein an Schulen in Vorarlberg aufgenommen worden sind. Das war bis zum 24. Februar, als die dramatischen Entwicklungen ihren Lauf nahmen, nicht absehbar. Die Richtung, die durch die Prognose vorgezeichnet ist, wird unterm Strich aber eher nach oben abgeändert als nach unten.
Vorerst wird die Zahl der Sechs- bis 15-Jährigen jedenfalls steigen, wie Ausführungen des Statistik-Austria-Bevölkerungsexperten Philip Slepecki erkennen lassen: Die laufende Zunahme sei unter anderem das Ergebnis von Zuwanderungswellen in der jüngeren Vergangenheit; zunächst von Bürgerinnen und Bürgern anderer EU-Länder, dann von Geflüchteten vor allem aus Syrien und Afghanistan. Darunter waren laut Slepecki sehr viele Kinder.
Die meisten Zugewanderten sind seinen Angaben zufolge zwar etwas älter, nämlich 20 bis 30 Jahre alt. Auch das wirkt sich aber aus: Von Frauen in dieser Altersgruppe und darüber werden Kinder zur Welt gebracht, die letztlich ebenfalls schulpflichtig werden.
Alterung geht weiter
Zu einer Verjüngung der Gesellschaft führt all das übrigens nicht. Dazu würde es noch viel mehr Nachwuchs brauchen. Die Alterung wird laut Statistik Austria auch in Vorarlberg, wie in ganz Österreich, massiv bleiben in naher Zukunft. Hierzulande könnte etwa die Zahl der 65- bis 74-Jährigen von rund 37.000 derzeit auf mehr als 52.500 Mitte der 2030er Jahre steigen. Das entspricht einem Plus von gut 40 Prozent. JOH